Sulzer AG – Das Geschäft brummt (mit Verzögerung)

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Der im schweizerischen Winterthur beheimatete Industriekonzern Sulzer AG konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 seinen Auftragsbestand um rund 10 Prozent auf ein Rekordhoch steigern. Diverse externe Probleme sorgen dafür, dass die Umsatzprognose dennoch gesenkt werden muss.

Auftragseingänge hoch, aber mit nachlassender Dynamik

Die Sulzer AG gibt nach neun Monaten keine klassische Quartalsbilanz heraus, sondern informiert lediglich über den Stand bei den Auftragseingängen und aktualisiert seinen Ausblick auf das Gesamtjahr. Damit mag angesichts fehlender konkreter Gewinn- und Umsatzzahlen kein kompletter Überblick über die Geschäfte möglich sein, interessant ist das Gemeldete dennoch.

So erfreut der Industriekonzern seine Anleger mit der Nachricht eines neuen Rekords beim Auftragsbestand. Dieser konnte bis Ende September um 9,8 Prozent auf knapp 2,59 Milliarden Schweizer Franken (CHF) gesteigert werden, was umgerechnet gut 2,61 Milliarden Euro entspricht. Das Wachstum war allerdings zu Beginn des Jahres höher, im abgelaufenen dritten Quartal betrug es währungsbereinigt nur noch 8 Prozent.

Wachstum in allen Unternehmensbereichen

Alle drei großen Unternehmensbereiche konnten die Auftragseingänge in den ersten neun Monaten des Jahres steigern, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Besonders gut lief es für die Division Chemtech (Prozesstechnologie, Kreislauflösungen), deren Auftragsbestand sich vor allem wegen des gesteigerten Interesses an erneuerbaren Energien um 21,4 Prozent auf 621,6 Millionen CHF erhöhte.

Um 10,5 Prozent nach oben auf 1,07 Milliarden CHF ging es für den Bereich Flow Equipment (Pumpen und Wasseraufbereitungslösungen), während sich der Bereich Services auch wegen des Rückzugs aus Russland als Folge des Ukraine-Krieges mit einem kleinen Wachstum des Auftragseingangs von 2,3 Prozent auf 894 Millionen CHF begnügen musste.

Gemischter Ausblick

Für das gesamte Geschäftsjahr bestätigt das Sulzer-Management eine erwartete operative Marge von annähernd 10 Prozent. Beim Auftragseingang wird die bisherige Prognose eines Wachstums in Höhe von 3 bis 5 Prozent wegen der robusten Nachfrage auf nun 6 bis 8 Prozent erhöht.

Gleichzeitig soll sich der Umsatz aber nur noch auf Vorjahresniveau bewegen, während bislang ein Plus von 2 bis 4 Prozent (ohne Berücksichtigung des Einflusses des Russland-Ausstiegs) angestrebt worden war. Das wird in erster Linie mit den chinesischen Corona-Lockdowns, Liefer-Engpässen bei einzelnen Komponenten und der Verzögerung von Projekten begründet.Die Sulzer-Aktie reagiert im vormittäglichen Handel positiv auf die gemeldeten Zahlen und liegt etwa 2 Prozent im Plus bei gut 68 CHF. Das ist weniger als die Hälfte der rund 144 CHF, die Sulzer noch im September 2021 gekostet hatte, aber deutlich mehr als die 54 CHF vor einem Monat.