Strategie: Unternehmens-Insider auf Käufer-Seite

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Der deutsche Leitindex DAX konnte im laufenden Jahr trotz zwischenzeitlicher Schwächephasen bereits um gut 11% zulegen. Dennoch sind zahlreiche deutsche Aktien – vor allem aus der zweiten und dritten Börsenreihe – nach wie vor günstig bewertet und haben Aufholbedarf.

Daher standen einige der sogenannten Unternehmens-Insider zuletzt auf der Käuferseite. Dabei handelt es sich um die Top-Manager und Aufsichtsräte der börsennotierten Unternehmen sowie um deren engere Angehörige. Das ist ein klar positives Zeichen!

Denn die Insider würden sicherlich nicht viel Geld investieren, wenn sie nicht von den guten Perspektiven der Unternehmen überzeugt wären. Bevor ich Ihnen gleich hier im „Schlussgong“ ein paar allgemeine Sätze zum Thema Insider-Transaktionen schreibe, möchte ich zunächst auf einige Insiderkäufe aus den vergangenen Tagen eingehen.

Die jüngsten Insiderkäufe im Überblick

Besonders kräftig haben die sogenannten Unternehmens-Insider zuletzt bei dem Schmiermittel-Spezialisten Fuchs (ehemals Fuchs Petrolub) zugegriffen. Hier kaufte allein Firmenchef Stefan Fuchs für einen Millionenbetrag Aktien.

Darüber hinaus gab es Insider-Käufe bei dem Fotobuch-Spezialisten Cewe, dem Weinhändler Hawesko, der Parfümerie Douglas, dem Chemiekonzern BASF, dem Biotech-Unternehmen Evotec, der Heidelberger Druckmaschinen AG und dem Laser-Spezialisten LPKF Laser.

Auch bei dem Energieriesen RWE, der Beteiligungsgesellschaft Mutares, dem Motorenbauer Deutz und dem IT- und Software-Spezialisten Adesso standen die Insider zuletzt auf der Käuferseite. Ich hätte diese Liste auch noch fortführen können. Das hätte an dieser Stelle jedoch den Rahmen gesprengt.

Wie Insider-Transaktionen zu bewerten sind

Abschließend noch ein paar Sätze dazu, wie Insider-Transaktionen grundsätzlich für Ihre persönliche Aktien-Auswahl-Strategie einzuordnen sind:

Meines Erachtens ist es in vielen Fällen sinnvoll, sich beim Aktienkauf an Personen zu orientieren, die Informationen aus erster Hand haben und direkt an der Quelle sitzen (das ist bei den Insidern der Fall, da es sich dabei – wie schon geschrieben – beispielsweise um Vorstände und Aufsichtsräte und deren Angehörige handelt).

Allerdings sollten Sie beachten, dass es nicht automatisch ein gutes Zeichen sein muss, wenn ein Insider Aktien des eigenen Konzerns kauft und nicht automatisch ein schlechtes Zeichen, wenn Insider Aktien verkaufen.

Denn nicht immer kaufen Insider Aktien, weil sie diese für unterbewertet halten (wenn sie zum Beispiel nur kleine Summen investieren) und nicht immer verkaufen Insider Aktien, weil sie diese für überbewertet halten (die Insider können zum Beispiel Cash für die Steuer benötigen). Sie sollten daher niemals nur auf die Insiderkäufe und -Verkäufe achten, sondern stets auch einen Fundamental-Check vornehmen.

Zum Schluss ein wichtiger Praxistipp für Sie

Die Insiderkäufe- und Verkäufe finden Sie auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Suchen Sie dort nach „Mitteilungen über Eigengeschäfte von Führungskräften“. Sie finden dann eine Datenbank, in der Sie nach den Unternehmen suchen können, die Sie interessieren.