Stellantis im Check: Dividende top, Kursrisiken hoch
Dividenden bieten eine verlässliche Möglichkeit, passives Einkommen zu erzielen. Doch eine sorgfältige Auswahl der richtigen Aktien erfordert einen genauen Blick auf die Unternehmenssituation. Heute werfen wir einen genaueren Blick auf Stellantis – einen führenden Akteur in der Automobilbranche, der zwar eine hohe Dividendenrendite bietet, jedoch auch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist.
Stellantis: Ein europäischer Autobauer im Umbruch
Stellantis entstand 2021 durch die Fusion von Fiat Chrysler Automobiles und der französischen PSA-Gruppe. Mit 14 bekannten Marken wie Jeep, Peugeot, Opel und Maserati deckt das Unternehmen ein breites Spektrum an Fahrzeugklassen ab. Die Strategie des Unternehmens setzt stark auf Elektrifizierung: Bis 2030 sollen über 70 % der Verkäufe in Europa auf rein elektrische Fahrzeuge oder Plug-in-Hybride entfallen.
Diese ambitionierten Ziele erfordern jedoch massive Investitionen. Milliardenbeträge fließen in Forschung und Entwicklung sowie den Ausbau der Batterieproduktion. Gleichzeitig agiert Stellantis in einem stark umkämpften Markt, der zunehmend von Herausforderungen geprägt ist.
Schwäche in den Kernmärkten deutlich sichtbar
Die Geschäftsentwicklung von Stellantis zeigt in den ersten 9 Monaten 2024 deutliche Schwächen. Der Umsatz sank um 17,8 % auf 118 Mrd. Euro. Besonders Nordamerika, ein zentraler Markt, verzeichnete mit einem Rückgang von 24,7 % einen starken Einbruch. Auch in Europa, Nahost und Afrika sowie Südamerika gingen die Erlöse zurück.
Diese Entwicklung spiegelt die schwierigen Rahmenbedingungen wider: steigende Produktionskosten, Probleme in den Lieferketten und ein intensiver Preiskampf, insbesondere im Bereich Elektromobilität, setzen dem Unternehmen zu.
Attraktive Dividendenrendite mit Risiken
Für 2023 schüttete Stellantis eine Dividende von 1,55 Euro je Aktie aus – eine Steigerung von etwa 16 % gegenüber dem Vorjahr. Dies entspricht einer Dividendenrendite von rund 12 %, womit die Aktie im Vergleich zu anderen Automobilwerten besonders attraktiv erscheint. Die Ausschüttung unterstreicht die solide finanzielle Basis des Unternehmens, doch langfristig zählen nicht nur Dividenden, sondern auch nachhaltige Ertragsstärke.
Dennoch ist Vorsicht geboten: Die hohe Dividendenrendite sollte nicht über die bestehenden Risiken hinwegtäuschen. Der intensive Wettbewerb und die erheblichen Investitionen in die Umstellung auf Elektromobilität belasten die Margen und stellen das Unternehmen vor große Herausforderungen.
Fazit: Für Dividendenanleger aktuell kein sicherer Hafen
Trotz der attraktiven Dividendenrendite von rund 12 % bleibt Stellantis für einkommensorientierte Anleger aktuell eine riskante Wahl. Rückläufige Geschäftszahlen, hohe Investitionen und der intensive Wettbewerb im Automobilsektor wiegen schwerer als die großzügige Ausschüttung.
Warten Sie, bis sich die geschäftlichen Rahmenbedingungen verbessern und die Zahlen Stabilität zeigen. Eine fundierte Beobachtung des Unternehmens ist für langfristige Dividendenstrategien unerlässlich.