Stellantis-Aktie: E-Autos, Batterien, Software, Chips – so geht Zukunft!

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In diesen Zeiten gibt es nur wenige Autobauer, die mit positiven Nachrichten glänzen können. Einer davon ist die europäische Mega-Holding Stellantis, die mit Marken wie Opel, Peugeot, Citroen, Jeep, Chrysler, Lancia und Alfa Romeo der viertgrößte Autokonzern der Welt ist.

Batteriefabrik in Kanada: Starkes Signal für Stellantis-Aktie

Vielleicht haben Sie es auch schon in den Medien gelesen: Stellantis hat kürzlich angekündigt, zusammen mit dem südkoreanischen Batteriespezialisten LG Energy Solution (LGES) ein weitreichendes Joint-Venture zu gründen. Demnach wollen die Partner mehr als 5 Milliarden Kanadische Dollar in eine erste große Produktionsanlage für Lithium-Ionen-Akkus in Kanada zu investieren.

Noch in diesem Jahr soll der Bau der Gigafactory in Windsor (Provinz Ontario) anlaufen. Für Anfang 2024 ist der Produktionsstart geplant. Kleine Brötchen will Stellantis dort jedenfalls nicht backen. Pro Jahr soll die Batteriefabrik eine Produktionskapazität von über 45 Gigawattstunden erreichen. Damit könne man einen großen Teil der von Stellantis in den USA gebauten Elektroautos mit Akkus ausstatten.

Für die Stellantis-Aktie ist das durchaus ein erfreuliches Signal. Zwar sind die Kosten nicht zu verachten. Der Konzern aber kann durch die Gigafactory unabhängiger von externen Lieferanten werden, was im Endeffekt die Aktie stabilisiert. Und das soll nur der Anfang sein: Rund um den Globus will Stellantis in Zukunft fünf Batteriefabriken zusammen mit Partnern betreiben.

Gewinnmaschine Software-Geschäft rollt an

Dabei ist das Engagement im Akku-Bereich nur ein Mosaikstein im Gesamtbild. Schauen Sie: Stellantis hatte letztes Jahr Investitionen von mehr als 30 Milliarden Euro angekündigt. Das Geld soll nicht nur dazu dienen, die 14 Konzernmarken zu elektrifizieren. Vielmehr wolle man die kommende Verkehrswende als ganzheitlicher Anbieter begleiten.

Das heißt: Neben Elektroautos und eigenen Batterien plant Stellantis einen massiven Ausbau zum Beispiel des Software-Geschäfts. Moderne Fahrzeuge verfügen bereits heute über etliche softwaregetriebene Dienste. In den nächsten Jahren sollen immer mehr dieser Anwendungen hinzukommen. Dabei geht es beispielsweise um integrierte E-Mail-Systeme, Spracherkennung, Parkplatzinformationen, Satellitenbilder und  Staumelder bis hin zu E-Commerce-Plattformen und dem autonomen Fahren.

Die Bandbreite an Möglichkeiten ist freilich riesig. In nächster Zeit dürften sich die Autobauer hier mit immer neueren Features gegenseitig übertreffen. Für die Branche ist das eine Goldgrube.

Der Grund: Softwaredienste müssen nur einmal produziert bzw. entwickelt  werden. Danach können sie praktisch ohne größeren Aufwand dupliziert und den Autokunden als Extras verkauft werden. Ein Prinzip, das zum Beispiel in der Gaming-Branche seit Jahren für horrende Gewinnmargen sorgt.

Eigene Chips sorgen für zusätzliche Sicherheit

Doch damit will sich Stellantis immer noch nicht zufriedengeben. Der Konzern plant nämlich auch den Einstieg in die Chip-Produktion. Jene winzigen Komponenten sind für Software-Dienste essenziel, aber auch für grundlegende Fahrfunktionen moderner Autos.

Bis 2024 wolle man zusammen mit dem Auftragsfertiger Foxconn so viele eigene Elektronikchips bauen, um mehr als 80 Prozent des Konzernbedarfs zu stillen. Damit sichert sich Stellantis auch hier gegen künftige Lieferengpässe ab.

Mein Fazit für Sie

Stellantis ist also auf dem besten Wege in die Zukunft. Dank eigener Batterien, Software und Computerchips macht sich der Konzern unabhängiger und verschafft sich dadurch Planungssicherheit.

Hinzu kommt, dass die Automarken des Konzerns weltweit bekannt sind und über sehr viele Stammkunden verfügen. Bei der Transformation hin zur Elektromobilität dürfte das Stellantis zugutekommen. Schließlich sind die Verbraucher gerade bei Autos in der Regel sehr markengebunden. Das ist ein großer Vorteil von Stellantis gegenüber den jungen E-Auto-Start-ups.

Anmerkungen zum Ukraine-Krieg

Natürlich geht der Ukraine-Krieg auch an Stellantis nicht spurlos vorüber. Als Autounternehmen ist man stark konjunkturabhängig. Entsprechend volatil zeigte sich die Aktie zuletzt. Darüber hinaus musste Stellantis wegen des Krieges die Produktion von Lieferwagen aus Russland nach Westeuropa verlagern und weitere Investitionen in dem Land auf Eis legen.

Wie bei vielen anderen Auto-Aktien gibt es auch bei Stellantis derzeit keine Gewissheit über die konkreten Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Konzernbilanz. Diesen Unsicherheitsfaktor sollten Sie auf jeden Fall berücksichtigen, wenn Sie jetzt in die Aktie investieren wollen.