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E-Autos boomen. Das Ende des Verbrenners scheint besiegelt zu sein. Audi will in fünf Jahren ausschließlich Autos mit Elektroantrieb bauen. Daimler will die „Elektrifizierung seines Produktportfolios“ beschleunigen.
Sicherlich berücksichtigen Sie den E-Auto-Boom bereits in Ihrer Anlagestrategie. Beschränken Sie sich dabei ausschließlich auf die Hersteller? Für Sie interessant könnte auch die zweite Reihe der Zulieferer sein.
Ohne dieses Unternehmen läuft auf dem E-Auto-Markt wenig
Konkret habe ich Albemarle im Auge, ein amerikanischer Spezialchemiekonzern mit Sitz in Charlotte, North Carolina, der zudem als einer der weltweit größten Produzenten von Lithium und Lithiumverbindungen gilt.
Die Produktion von Lithium gewinnt sowohl für E-Auto-Hersteller als auch für Investorinnen und Investoren an Bedeutung, da wegen des E-Auto Booms der Lithium-Bedarf regelrecht explodieren wird. Das Model S von Tesla benötigt beispielsweise ganze 10 Kilogramm des wertvollen Leichtmetalls.
Ver-10-fachung der Nachfrage möglich
Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien bis 2029 verzehnfachen könnte. An Aufträgen wird es Albemarle daher auf keinen Fall mangeln.
Experten prognostizieren Albemarle durchschlagendes Wachstum. Zum einen, weil der amerikanische Chemiekonzern der größte Lithiumproduzent der Welt ist und zum anderen, weil die geographische Lage bestens geeignet ist, um von der steigenden Nachfrage zu profitieren.
Vorteilhaft ist zudem, dass kaum ein anderes Unternehmen so günstig produzieren kann wie Albemarle. Rund 35 Prozent des globalen Bedarfs werden von Albemarle gedeckt.
Neben dem Batteriegeschäft, das ungefähr 40 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht, stellt Albemarle auch Katalysatoren für Raffinerien her, macht Geschäfte mit dem chemischen Element Brom und produziert Substanzen zur Oberflächenbehandlung. Alle vier Bereiche werfen eine ungefähr gleich hohe Marge ab, es besteht keine Abhängigkeit von einem Bereich, auch nicht von der boomenden Lithiumproduktion.
Kein Schnapper mehr, aber weiterer Anstieg wahrscheinlich
Aufgrund des großes Potenzials ist die Aktie von Albemarle kein Schnapper mehr, aber für Anlegerinnen und Anleger dennoch interessant. Denn: Analysten gehen davon aus, dass die Aktie weiter steigen wird. Das ist aufgrund des aktuellen Superzyklus bei Rohstoffen auch durchaus realistisch. Die Experten der Boston Consulting Group erwarten beispielweise, dass der Lithium Aufwärtstrend noch sechs bis sieben Jahre dauern könnte.
Neben Marktführer Albemarle sind natürlich auch andere Lithiumunternehmen gefragt. Allerdings sind kleinere Unternehmen ohne nachhaltige Produktion hoch volatil und spekulativ.
Grundsätzlich müssen sich Anlegerinnen und Anleger, die vom Lithium-Boom profitieren wollen, bewusst machen, dass der Aktienkurs rohstoffabhängiger Unternehmen immer von der Preisentwicklung des jeweiligen Bodenschatzes abhängt. Das gilt selbstverständlich auch für Lithiumproduzenten.
Analysten gehen allerdings nicht von einem Preisverfall in naher Zukunft aus. Für Anlegerinnen und Anleger, die sich ein bisschen mehr Sicherheit wünschen, gibt es zudem einen Lithium ETF.
Der Lithiummarkt verdient aktuell auf jeden Fall Beachtung. Sie entscheiden, wie und ob der Rohstoff in Ihr Portfolio passt.