Steht ein Handelskrieg bevor? Automobilwerte unter Druck
Der Dax startet in den Dienstag mit leichtem Gegenwind. Es wird mit einer etwas leichteren Tendenz zur Eröffnung gerechnet. Die Hoffnung auf Stabilisierung steht im Raum, doch die anhaltenden Turbulenzen im Zollstreit zwischen den USA und China sorgen weiterhin für Unsicherheit.
Handelskrieg Reloaded?
Der von Ex-Präsident Donald Trump neu entfachte Zollstreit nimmt weiter Fahrt auf. Peking hat prompt reagiert: 15 Prozent Extrazoll auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA, 10 Prozent auf Öl und landwirtschaftliche Maschinen. Während Mexiko und Kanada noch schnell eine Vereinbarung treffen konnten, hält China an seiner harten Linie fest. Und als wäre das nicht genug, leitet Peking eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Google ein. Klingt nach einem neuen Handelskrieg à la 2018!
Trump verspricht Gespräche – Hoffnung oder heiße Luft?
Trump hat jedoch Verhandlungen mit China angekündigt. Ob daraus eine Lösung oder nur weitere Eskalation entsteht, bleibt abzuwarten. Die US-Märkte haben sich zum Wochenstart von ihren Tiefstständen erholt, doch der Kurs der neuen US-Regierung sorgt für Nervosität. Der Dow Jones schloss mit minus 0,28 Prozent, während der Nasdaq um 0,84 Prozent nachgab.
Asien trotzt den Turbulenzen
Trotz des Zollstreits legten die wichtigsten asiatischen Börsen zu. Der Nikkei 225 gewann 0,8 Prozent, der Hang Seng sogar 1,7 Prozent. Ein positives Signal? Vielleicht, doch in Festlandchina ruhte der Handel feiertagsbedingt – der wahre Test steht also noch aus.
Autobauer und Tech-Werte unter Druck
Die Unsicherheit trifft besonders Autobauer und Tech-Werte. General Motors verlor 3,2 Prozent, Ford 1,9 Prozent und Tesla gleich 5,2 Prozent. Auch Halbleiterhersteller mussten Federn lassen: Nvidia sank um 2,8 Prozent, Broadcom um 1,6 Prozent. Analysten warnen: Wenn der Zollstreit eskaliert, dürften auch die Preise für US-Autos und Elektronikprodukte steigen.
UBS glänzt, Siltronic knausert
Es gibt aber auch Lichtblicke: Die UBS hat mit einem Quartalsgewinn von 770 Millionen US-Dollar positiv überrascht, die Aktionäre dürfen sich über eine höhere Dividende freuen. Anders sieht es bei Siltronic aus: Der Waferhersteller zahlt nur noch 0,20 Euro Dividende pro Aktie – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 1,20 Euro im Vorjahr.
Infineon: KI-Trend als Hoffnungsschimmer
Infineon musste im ersten Quartal 2025 zwar einen Umsatzrückgang von 13 Prozent hinnehmen, doch der Chip-Riese blickt optimistisch in die Zukunft. Besonders der Boom rund um Künstliche Intelligenz könnte dem Unternehmen in den kommenden Monaten Rückenwind geben.
Ausblick: Volatilität bleibt das Stichwort
Der Dienstag dürfte erneut von geopolitischen Nachrichten und wirtschaftlichen Daten geprägt sein. Alle Augen richten sich auf die Gespräche zwischen den USA und China – kommen Fortschritte oder die nächste Eskalationsstufe? Eins ist sicher: Die Börse bleibt spannend!