Steht Apollo Global vor Milliardenübernahme von Paramount?

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Die Gerüchteküche brodelt. Gestern machten Spekulationen über die bevorstehende Übernahme des US-Medienunternehmens Paramount Global die Runde. Wie das Nachrichtenmagazin Wallstreet Journal berichtet, erwägt der Finanzinvestor Apollo Global Management ein Angebot über 11 Milliarden Dollar.

Paramount Global – Medienkonglomerat aus den USA

Paramount wurde 1978 gegründet und hat seinen Hauptsitz in New York, USA. Das Unternehmen zählt zu den sogenannten Majors, also den fünf größten Filmstudios der USA. Die vier anderen sind Walt Disney, Universal Pictures, Warner Bros. und Colombia Pictures. Paramount produziert Blockbuster wie Top Gun: Maverick, betreibt Fernsehstudios wie CBS, MTV oder Nickelodeon und hat darüber hinaus mit Paramount+ einen eigenen Streaming-Dienst.

Im vierten Quartal erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 7,64 Milliarden Dollar (-6% vs. Q4 2022). Gleichzeitig schrumpfte das bereinigte Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisation um 15% auf 520 Millionen Dollar.

Finanzinvestor Apollo mit Milliardenofferte?

Nun bietet Medienberichten zufolge die Private-Equity-Firma Apollo Global Management 11 Milliarden Dollar. Die Transaktion soll die Paramount Pictures und der Paramount Television Studios umfassen. Zahlreiche andere Unternehmensteile von Paramount Global sind in dem Angebot nicht enthalten. Das Interesse des Finanzinvestors beschränkt sich also nur auf die Produktionsfirmen.

Der US-Sender CBS, die Unterhaltungssender von Paramount wie BET, Comedy Central, Nickelodeon, MTV und die Streaming-Aktivitäten Paramount+ und Pluto TV sollen bei Paramount Global verbleiben.

Angebot deutlich über Börsenwert

Das Angebot von Apollo liegt signifikant über dem aktuellen Börsenwert des Konzerns, der gestern bei 7,3 Milliarden Dollar lag. Ob die knapp 15 Milliarden Dollar Schulden des Unternehmens mit übernommen werden, ist allerdings noch unklar. Der Kinobetreiber National Amusement hält 77% an Paramount Global.

Übernahmeinteresse von mehreren Seiten

Dabei gab es im Lauf der Jahre bereits Interesse an dem Unternehmen von mehreren Seiten. Im Dezember hieß es, dass Warner Bros. Discovery und Paramount Global einen Zusammenschluss sondierten. Im Januar machten dann Gerüchte um einen Kauf der Paramount-Mutter National Amusements durch den Skydance Media-Chef David Ellison die Runde.

Bislang keine Stellungnahme

Bislang lehnten sowohl Apollo als auch Paramount eine Stellungnahme ab. Das Angebot dürfte indes ernsthaft geprüft werden. Die große Frage ist, was im Falle eines Deals mit den übrigen Firmenanteilen geschehen wird. Ein Verkauf nur des Studios käme einer Zerschlagung von Paramount Global gleich.

Entscheidend wird sein, wie sich die Vorstandsvorsitzende Shari Redstone verhält, die mit ihrer Beteiligung an der Familienholding National Amusements die Hauptaktionärin des Medienkonglomerats ist. In der Vergangenheit hatte sie sich gegen eine Zerschlagung gestemmt und wollte sich nur ungern von Paramount Pictures trennen, das ihr verstorbener Vater Sumner Redstone 1994 erworben hatte.

Eine potenzielle Transaktion wäre auf jeden Fall komplex und wird maßgeblich von den Interessen der Aktionäre abhängen. Dass der Kurs gestern im späten Handel sogar rund 5% schwächer tendierte, dürfte vor allem an einem Bericht von CNBC gelegen haben, der den Deals als unwahrscheinlich einstufte.