Startet die Aktienrente noch in diesem Jahr?
Schlechte Nachrichten verfolgen uns derzeit tagtäglich. Doch es gibt auch immer wieder Positives zu vermelden. Ein Lichtblick beispielsweise, der vor allem uns Börsianer aufhorchen lässt: Unser Bundesfinanzminister Christian Lindner arbeitet aktuell an der Umsetzung eines seiner Wahlversprechen, nämlich der Aktienrente.
Es muss etwas passieren!
Das ist gut so! Denn dass etwas passieren muss, ist fakt, weil das bisherige System bereits jetzt nicht mehr tragfähig ist – das sollte inzwischen wirklich jedem bewusst sein.
Das derzeitige Umlage-Prinzip, wie wir es kennen, könnte laut einer Alterspyramide des statistischen Bundesamtes in absehbarer Zeit in Schieflage geraten – nämlich dann, wenn denn die geburtenstarken Jahrgänge ihre Rente antreten. Resultat: die Renten werden entweder gekürzt oder die Rentenbeiträge müssen erhöht werden – oder sogar beides.
Aktienrente: Chancen am Kapitalmarkt nutzen
An der Aktienrente scheint also kaum ein Weg vorbeizuführen. Und die soll Christian Lindners Aussage nach „eine der größten Rentenreformen, vielleicht die größte Reform bei der Rente seit Bismarck“ werden!
Denn Lindner weiß, dass „es für die Bürgerinnen und Bürger vernünftig ist. Vermögensaufbau und der Erwerb von Eigentum fallen zunehmend schwerer. Da sollten wir die Chancen des Kapitalmarkts nutzen“, berichtet er in einem Interview mit Der Aktionär kürzlich.
Start der Aktienrente noch in diesem Jahr?
So heißt es in einem zuletzt vorgelegten Entwurf, man wolle „die Attraktivität von Aktien und börsennotierten Wertpapieren als Kapitalanlage erhöhen“.
Dabei lautet das Ziel, die kapitalgedeckte Rente sogar noch in diesem Jahr schnellstmöglich zu starten. „Unser Wunsch ist, dass die ersten Milliarden Euro noch in diesem Jahr in den Fonds landen“, so Finanzstaatssekretär Florian Toncar. Gespräche diesbezüglich hätten innerhalb der Bundesregierung schon begonnen.
Sämtliche Rahmenbedingungen sollen indes verbessert werden. Auch ein höherer Freibetrag soll geschaffen werden für Gewinne aus dem Verkauf von Aktien sowie -fonds im Privatvermögen. Das würde vor allem Kleinanlegern zugutekommen.
Lindner hob zeitlich aber auch hervor, dass es kein Geheimnis sei, „dass SPD und Grüne den Chancen des Kapitalmarkts eher skeptisch gegenüberstehen. Insofern war es ein nicht selbstverständlicher Erfolg meiner Partei, die im Koalitionsvertrag vereinbarten Verbesserungen – wie etwa die Erhöhung des Sparerpauschbetrags - zu erreichen.“
Schweden und Norwegen machen es bereits vor
Dass eine Aktienrente ein geeigneter Baustein sein kann, um der künftigen Altersvorsorge ein weiteres stabiles Standbein bieten zu können, haben beispielsweise Schweden und Norwegen schon bewiesen. Die beiden Länder führen ein staatliches, kapitalgedecktes Rentensystem.
In Schwedenwandert dabei ein Teil der Rentenbeiträge in einen durch den Staat verwalteten Fonds. Mit diesem werden Investitionen am Kapitalmarkt getätigt. Den Fonds bzw. dessen Risiko-Stufe, können sich Einzahler unterdessen selbst aussuchen. Andernfalls wandert das eingezahlte Kapital automatisch in den Fonds mit dem geringsten Risiko, welcher innerhalb der vergangenen 20 Jahre im Schnitt satte 11% Rendite eingefahren hat. Norwegen setzt in Sachen Rente schon seit den 1960ern komplett auf die Kapitaldeckung.
Sie als Anleger wissen natürlich, dass Sie Ihre kapitalgedeckte Altersvorsorge schon heute selbst in die Hand nehmen können, indem Sie eigens in Aktien aussichtsreicher Qualitätsunternehmen oder in ETFs usw. investieren.