Spezialfahrzeugbau im Rückgang

Spezialfahrzeugbau im Rückgang
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Im 1. Quartal 2024 zeigte der globale Markt für Flurförderzeuge eine deutliche Abschwächung.

Besonders in der Region Americas war ein starker Rückgang der Bestellzahlen zu verzeichnen, während die Region EMEA moderat und die Region APAC stabil blieben. Geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten haben den Marktstart im Jahr 2024 erschwert. Dennoch gibt es Lichtblicke: Der anhaltende Trend zur Automatisierung und die steigende Nachfrage nach mobiler Automatisierung haben positive Impulse gesetzt. Ein Beispiel dafür ist die verstärkte Nachrüstung bestehender Kundenstandorte mit automatisierten Lagerhaltungssystemen.

KION und Jungheinrich: Unterschiedliche Entwicklungen im 2. Quartal

KION konnte den Aufwärtstrend aus dem 4. Quartal 2023 fortsetzen und startet mit einem Umsatzplus und einem erfreulichen Ergebnisanstieg ins 1 Halbjahr. Besonders die Abarbeitung des hohen Auftragsbestands und die im Vorjahr durchgeführten Preiserhöhungen trugen zum Umsatzwachstum in der Region EMEA bei.

Bei Jungheinrich hingegen war die Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr stabil, jedoch leicht unter dem Vorjahresniveau. Der rückläufige Umsatz im Neugeschäft konnte fast vollständig durch Zuwächse im Kundendienst und im Finanzdienstleistungsgeschäft ausgeglichen werden.

Schwäche im Motorrad- und Freizeitfahrzeugmarkt: Harley und Thor unter Druck

Harley-Davidson kämpft weiterhin mit rückläufigen Absatzzahlen. Trotz neuer Modelle und E-Bikes bleibt der Umsatz im 2. Quartal 2024 um 4,1 % hinter den Erwartungen zurück. Die Marke, die einst als Kult galt, hat es schwer, neue Kunden zu gewinnen. Der Aktienkurs ist seit fünf Jahren auf einem ähnlichen Niveau und das Management steht vor großen Herausforderungen.

Auch Thor Industries spürt nach dem Corona-Hype eine deutlich geringere Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen. Im 3. Geschäftsquartal musste der Konzern einen Umsatzrückgang von 4,4 % hinnehmen und hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 nach unten korrigiert.

Baumaschinenbranche: Getrübte Aussichten für Caterpillar und Deere

Die Baumaschinenbranche zeigt ebenfalls Schwäche. Caterpillar, oft als Stimmungsbarometer für die US-Wirtschaft betrachtet, verzeichnete im 2. Quartal einen leichten Umsatzrückgang, konnte jedoch den adjustierten Gewinn je Aktie um 7,9 % steigern.

Deere musste im Segment Bau- und Forstfahrzeuge sowohl bei Umsatz als auch Gewinn Einbußen hinnehmen. Wacker Neuson, ein weiterer Vertreter der Branche, ist schwach ins Jahr 2024 gestartet. Der Umsatz ging im 1. Halbjahr um 11,8 % zurück, während sich die EBIT-Marge von 12,9 % auf 7,0 % verringerte.

Fazit: Geduld ist gefragt

Aktuell gibt es in der Branche des Spezialfahrzeugbaus keine klaren Favoriten, die eine Investition besonders attraktiv machen. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten und die schwache Nachfrage in mehreren Schlüsselbereichen haben dazu geführt, dass es momentan besser ist, abzuwarten.