Sparpläne sind praktisch – und oft auch für Aktien verfügbar

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Geht es nach den Zahlen der Deutschen Bundesbank, geben die Deutschen ihre Vorbehalte gegen die Geldanlage in Form von Wertpapieren auf. Die Zahl der Wertpapier-Depots ist bis Mitte des Jahres 2024 auf fast 33 Millionen gestiegen, wie eine Auswertung des Beratungs-Unternehmens Barkow Consulting der entsprechenden Bundesbank-Daten ergab. Sie bewegt sich erstmals wieder in dem Bereich, der im Rekordjahr 2001, kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase, herrschte.

Als Börsianer haben Sie zum Glück keine Vorbehalte gegen das Investieren in Wertpapiere. Aber womöglich beschleicht Sie ab und zu doch die Furcht, Sie könnten für Ihre Wertpapier-Käufe den falschen Einstiegszeitpunkt erwischen. Die gute Nachricht im heutigen Schlussgong lautet: Sie können diese Gefahr elegant umschiffen. Der Trick besteht darin, Wertpapiere mit einem Sparplan in monatlichen Raten zu kaufen.

Es gibt Fonds-, ETF- und Aktien-Sparpläne

Um einen Sparplan anzulegen, brauchen Sie nach dem Login bei Ihrer Depot-Bank einfach nur auf den entsprechenden Schaltknopf zu klicken. Sie legen fest, welches Wertpapier Sie kaufen wollen, welche Rate Sie pro Kauf wünschen, und wann bzw. wie häufig Ihr Sparplan ausgeführt werden soll (monatlich, quartalsweise, halbjährlich). Außerdem teilen Sie der Depot-Bank mit, von welchem Konto die Sparrate abgebucht werden soll. Das kann Ihr Verrechnungskonto sein, aber auch beispielsweise das Girokonto.

Fast alle Broker bieten Sparpläne auf offene Investmentfonds und börsengehandelte ETFs an. Einige gehen darüber hinaus und ermöglichen auch den ratenweisen Kauf von Aktien. Die Orderkosten sind günstig. Meist wird nur ein bestimmter Prozentsatz des Ordervolumens pro Ausführung verlangt, beispielsweise 1,5 % bei Comdirect und Consorsbank. Bei einer 100-€-Rate würden also 1,50 € an Gebühren fällig. Bei der ING sind es 1,75 %, sprich 1,75 €. Das ist verkraftbar.

Meist sind nur die Aktien aus großen Indizes sparplanfähig

Eine Selbstverständlichkeit ist es aber nicht, dass ein Broker neben Fonds-Sparplänen auch Aktien-Sparpläne anbietet. Denn dazu ist ein Kauf von Bruchteilen erforderlich. Wenn Ihre Sparrate 50 € beträgt, die gewünschte Aktie aber 100 € kostet, muss es möglich sein, Ihnen eine halbe Aktie ins Depot einzubuchen. Bei Fonds und ETFs sorgt die Fondsgesellschaft für Sparplanfähigkeit und verkauft Bruchteile des gewünschten Fonds. Bei Aktien hingegen nimmt die Depot-Bank den Bruchteilskauf auf ihre eigene Kappe.

Aus diesem Grund beschränkt sich das Angebot für Aktien-Sparpläne zumeist auf häufig gehandelte Standardwerte. Ratenweise kaufen können Sie die Mitglieder großer Indizes. Unbekannte Aktien und selten gehandelte Nebenwerte werden Sie bei den Sparplan-Angeboten vergeblich suchen.

Cost-Average-Effekt statt Timing-Problem

Neben den günstigen Orderkosten profitieren Sie als Anleger davon, mit einem Sparplan das Timing-Problem zu umschiffen. Bei einem ratenweisen Kauf stellt sich die Frage nicht, ob Sie gerade einen günstigen Einstiegszeitpunkt erwischt haben oder nicht. Über die Zeit gleicht sich das Ganze aus.

Die immer gleichen Raten führen sogar zu einem besonderen Vorteil. Ist das besparte Wertpapier gerade billig, wird viel gekauft. Ist es teuer, wird wenig gekauft. Im Durchschnitt führt das zu einem günstigen Einstiegspreis. Das nennt sich Cost-Average-Effekt oder Durchschnittskosten-Effekt. Per Sparplan ist also ein günstiger Einstieg möglich.

Mein Tipp: Ideale Sparform für Dividenden- und Zinserträge

Einen Wertpapiersparplan empfehle ich Ihnen, wenn Sie Angst vor dem falschen Einstiegszeitpunkt haben. Auch laufend erhaltene Dividenden und Zinsen lassen sich damit schnell wieder investieren. Sie brauchen dann nicht zu warten, bis genügend Geld für eine klassische Wertpapierorder zusammengekommen ist, für die meist ein Fixpreis-Sockel erhoben wird. Bei einem Sparplan fallen nur prozentuale Orderkosten an. Da sind kleine Kaufbeträge kein Problem.