Sophos will SecureWorks für 859 Millionen Dollar schlucken

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Cyberkriminalität hat weiter Hochkonjunktur. Laut dem im April veröffentlichten FBI-Report zur Internetkriminalität beliefen sich die Verluste im Zusammenhang mit Cyberkriminalität im Jahr 2023 auf 12,5 Milliarden Dollar. Das waren 2 Milliarden Dollar mehr als im Vorjahr und mehr als das Dreifache des 2019 verzeichneten Betrags.

Entsprechend gefragt sind die Lösung von Unternehmen, die sich dem Kampf gegen die Internetkriminalität verschrieben haben. Das strukturelle Wachstum und die hohe Nachfrage der Kunden befeuerten auch die Übernahmeaktivität in diesem Sektor. Gerade gab es wieder einen Deal: Der Cybersecurity-Anbieter Sophos übernimmt SecureWorks für rund 859 Millionen Dollar.

SecureWorks – Spezialist zur Abwehr von Cyberangriffen

SecureWorks ist ein Anbieter von Cybersicherheitslösungen, der sich auf Bedrohungserkennung und -abwehr spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet Managed Security Services an, die eine kontinuierliche Überwachung und Analyse von Netzwerken und Systemen umfassen. Durch den Einsatz von KI und maschinellem Lernen analysiert SecureWorks große Datenmengen, um Bedrohungen in Echtzeit zu identifizieren. Die XDR-Plattform Taegis wird in die Sicherheitsabläufe von Organisationen auf der ganzen Welt eingebettet.

SecureWorks verkauft nicht nur Software, sondern bietet auch Beratungsdienste an, um maßgeschneiderte Sicherheitsstrategien zu entwickeln. Das Geschäftsmodell basiert auf wiederkehrenden Einnahmen durch Abonnements und langfristige Verträge.

Im Jahr 2011 wurde SecureWorks Corp von Dell übernommen, später jedoch im Jahr 2016 wieder ausgegliedert. Seit 2016 ist SecureWorks ein eigenständiges Unternehmen, das an der Nasdaq-Börse notiert ist.

Sophos legt Offerte auf den Tisch

Nun hat Sophos, ein Anbieter von verwalteten Sicherheitsdiensten und End-to-End-Sicherheitsprodukten, ein Auge auf SecureWorks geworfen. Das britische Unternehmen will mit der SecureWorks-Plattform sein Sicherheitsportfolio stärken. Im Rahmen der Offerte bietet Sophos 8,50 Dollar in bar je SecureWorks-Aktie. Das entspricht einem Unternehmenswert von 859 Millionen Dollar.

Übernahmepreis bietet 28% Aufgeld

Bezogen auf den 90-tägigen Volumen gewichteten unbeeinflussten Durchschnittspreis liegt die Prämie bei 28%. Mit dem Deal wechseln rund 1.500 Mitarbeiter zu Sophos. Für das Gesamtjahr peilt SecureWorks einen Umsatz zwischen 328 und 335 Millionen Dollar an. Der jährlich wiederkehrende Umsatz wird bei über 300 Millionen Dollar erwartet. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll derweil bei 6 bis 12 Millionen Dollar liegen.

Dell wird über Deal-Verlauf entscheiden

Die Transaktion soll Anfang 2025 abgeschlossen sein. Ob der Deal durchgeht, hängt maßgeblich vom bisherigen Großaktionär Dell ab. Immerhin hält Dell weiterhin 79,2% aller Aktien und 97,4% aller Stimmrechte. Grundsätzlich hatte der Großaktionär bereits Verkaufsinteresse signalisiert. Ob der Preis von Sophos, die zum Imperium des Private Equity-Investors Thoma Bravon gehört, ausreicht, wird sich in Kürze zeigen.

Am gestrigen Tag kurz vor Handelsschluss tendierten die SecureWorks-Papiere mit 8,38 Dollar nur noch minimal unter dem Niveau der Kaufofferte (8,50 Dollar).