Sono Motors: Solar-Autos kommen an die Börse!

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Heutige Elektroautos gelten nur bedingt als klimafreundlich. Denn nach wie vor stammt der Strom für die Stromer oftmals noch nicht aus regenerativen Quellen. Ein Problem, das die Sinnhaftigkeit der gesamten Elektromobilität infrage stellt.

Sono Motors gibt Börsengang bekannt

Doch ein Start-up aus München hält seine Vision dagegen. Vielleicht haben Sie ja auch schon von Sono Motors gehört. Immerhin gilt das Jungunternehmen als eine der aussichtsreichsten deutschen Neugründungen im E-Bereich.

Vor wenigen Tagen hat Sono Motors nun seinen Gang aufs New Yorker Börsenparkett angekündigt. Spätestens jetzt sollten wir als Anleger mal einen genaueren Blick auf die Münchner werfen.

Sion tankt Sonne

Sono Motors wurde erst 2016 gegründet. Das Besondere: Die Firma hat das Elektroauto Sion entwickelt, in dessen Karosserieverkleidungen Solarzellen eingebettet sind. Der dadurch erzeugte Strom wird in die Antriebsbatterie eingespeist und dient somit als direkte Energiequelle.

Das heißt: Das Fahrzeug tankt buchstäblich Sonnenenergie. Bis zu 34 Kilometer soll das PV-Auto damit pro Tag zurücklegen können. Allzu weit kommt man also nicht, für eine kurze Fahrt etwa zum Supermarkt oder zum Büro könnte es aber allemal reichen. Nichtsdestotrotz kann der Sion auch konventionell über die Steckdose geladen werden. Die Batterie soll damit eine Reichweite von bis zu 305 Kilometern bieten.

Produktionsstart verschoben

Eigentlich wollte Sono Motors bereits 2019 mit der Produktion seines Sions starten. Doch das war offenbar zu ambitioniert. Inzwischen rechnet das Start-up mit einem Produktionsstart Anfang 2023.

Immerhin: Nach eigenen Angaben gibt es bereits mehr als 14.000 angezahlte Reservierungen für das Auto. Diese hätten bis Ende August zu einem Nettomittelzufluss von 38,8 Millionen Euro geführt, heißt es aus München.

Namhafte Partner

Und auch ansonsten kann sich Sono Motors auf tatkräftige Unterstützung einstellen. Zu den Partnern des Start-ups gehören zwei namhafte Autozulieferer: Continental und ElringKlinger.

Continental soll die elektrische Antriebseinheit für den Sion bauen – also neben dem Motor auch die Leistungselektronik und das Getriebe. ElringKlinger wiederum wird die Batteriesysteme liefern.

Börsengang soll Wachstum anheizen

Dass die beiden etablierten Konzerne ihr Vertrauen in Sono Motors stecken, ist für dessen Zukunft sicherlich förderlich. Dennoch braucht das Jungunternehmen jetzt vor allem eines: Geld. Mit dem IPO will man weiteres Wachstum ermöglichen. Im Rahmen des Börsengangs soll die Firma mit deutlich mehr als einer Milliarde Dollar bewertet werden.

Abgewickelt wird die Neulistung von der deutschen Berenberg Bank. Wann genau der Börsengang stattfinden wird, ist bis dato noch nicht bekannt – ebenso wenig in welchem Umfang oder zu welchen Bedingungen er tatsächlich erfolgt (Stand: Montag).

Nur so viel: Sono Motors strebt eine Notierung seiner Stammaktien am Nasdaq Global Market unter dem Symbol „SEV“ (Solar Electric Vehicle) an.

Konkurrenz aus Japan

Sono Motors ist freilich nicht das einzige Unternehmen, das Solarzellen auf Autodächer anbringt. Bereits seit 2017 kann zum Beispiel der Toyota Prius auf Wunsch mit einem Solardach bestellt werden.

Der Sion von Sono Motors aber soll deutlich günstiger daherkommen als der Wettbewerber aus Japan. Die Münchner machten schon vor Jahren klar, dass man beim Sion auf teures Schnickschnack im Interieur verzichten wolle, um das Fahrzeug einer breiten Bevölkerungsschicht erschwinglich zu machen. Konkrete Preisangaben gibt es bis dato allerdings nicht.

Lizenzgeschäft vielversprechend

Sono Motors jedenfalls will mehr sein als nur ein Autobauer. Man strebe Partnerschaften in der gesamten Autobranche an. Das heißt: Das Unternehmen will seine für Fahrzeuge entwickelten Solarzellen auch an externe Kunden lizenzieren.

Zum Beispiel an Hersteller von Bussen, Wohnmobilen, Lastwagen, aber auch Zügen und Booten. Hier könnte sich für Sono Motors ein lukratives Geschäft ergeben, das noch weit größer sein könnte als der reine Sion-Absatz.

Mein Fazit für Sie

Für Sie als Anleger ist die künftige Aktie von Sono Motors also durchaus ernst zu nehmen. Allerdings sollte Sie sich bewusst sein, dass das Unternehmen derzeit vor allem eine Vision ist. Nach wie vor kann es zu Rückschlägen kommen, woraufhin die künftige Aktie empfindlich reagieren würde. Auch der späte Produktionsstart wird den Anlegern noch einiges an Geduld abverlangen.

Kalkulieren Sie bei Sono Motors also gewisse Risikofaktoren mit ein.