Solides Skandinavien!

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Die Schere zwischen der wirtschaftlichen Stabilität, der Kaufkraft und der damit verbundenen Lebensqualität geht zwischen den Ländern Nord- und Südeuropas weiter auseinander. In den skandinavischen Ländern Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden leben lediglich 26 Millionen Menschen, die sich überwiegend in den Ballungszentren der großen Metropolen niedergelassen haben. Damit leben lediglich 3 Prozent der Einwohner Europas in skandinavischen Ländern.

Skandinavien verbindet vor allem die kulturelle Einheit. Die Menschen dieser nordischen Länder haben ein ähnliches Wertesystem, vergleichbare Bräuche und Traditionen, eine gemeinsame Geschichte, sowie in Teilen auch eine ähnliche Sprache. Dänemark und Finnland sind Teil der EU und haben den Euro als Gemeinschaftswährungen eingeführt. Schweden hat seine Krone als Landeswährung beibehalten ebenso wie Norwegen das darüber hinaus der EU nicht beigetreten ist. Alle Länder Skandinaviens gehören zu den Ländern der Welt mit dem höchsten Lebensstandard. Aktuelle Wirtschaftsdaten belegen die hohe Widerstandsfähigkeit und Solidität Skandinaviens.

Skandinavien hat Corona sehr gut gemeistert

Dänemark hat die Pandemie aus wirtschaftlicher Sicht bislang am besten überstanden. Das geht aus einer Analyse von 19 Ländern durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor, in die neben dem BIP auch Faktoren wie Arbeitslosenquote, Investitionen oder Schuldenstände eingeflossen sind. Wie die obige Statista-Grafik zeigt, schnitten skandinavische Staaten in der IW-Studie besonders gut ab.

Neben Dänemark, zusammen mit Südkorea das einzige Land der Topliste mit einem Rückgang in der Arbeitslosenquote zwischen dem vierten Quartal 2019 und dem dritten Quartal 2021, sind auch Schweden und Norwegen in den Top 6 vertreten. Während Schweden sich diesen Platz vor allem durch die Zunahme an staatlichen Investitionen um 9,2 Prozent erarbeiten konnte, dürfte die Platzierung Norwegens dem um fast fünf Prozent gestiegenen Haushaltseinkommen und der Reduzierung des Schuldenstands geschuldet sein. Ersteres ist auch für den sechsten Platz der Schweiz verantwortlich, obwohl das Land hinsichtlich der restlichen Indikatoren eher im Mittelfeld der 19 untersuchten Nationen zu verorten ist.

Der wirtschaftliche Erfolg der skandinavischen Länder dürfte zum Teil auch mit den verhältnismäßig lockeren Infektionsschutzmaßnahmen zusammenhängen, wodurch das öffentliche Leben und damit auch der Konsum weniger stark beeinträchtigt wurde als in anderen europäischen Staaten. Dänemark hob beispielsweise schon im September 2021 alle Maßnahmen auf, nachdem die Maskenpflicht im Juni vergangenen Jahres obsolet wurde. Schweden verzichtete seit Beginn weitestgehend auf verpflichtende Pandemiemaßnahmen.