SoftwareOne will Crayon aus Norwegen schlucken

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Kurz vor Heiligabend lief jetzt noch eine Milliardenübernahme über die Nachrichtenticker. Der Schweizer IT-Dienstleister SoftwareOne schaltet in den Expansionsmodus und will mit einer Großübernahme in Norwegen sein Wachstum anschieben. Das Objekt der Begierde ist Crayon und wird im Rahmen der Übernahme mit rund 1,2 Milliarden Franken bewertet.

Der Deal hat es durchaus in sich: Mit der Transaktion schließen sich zwei führende globale Anbieter von Software- und Cloud-Lösungen zusammen.

SoftwareOne: Softwaredienstleister aus der Schweiz…

Hinter dem Käufer SoftwareONE Holding AG steht ein weltweit führender Anbieter von End-to-End-Software- und Cloud-Technologie-Lösungen. Die Angebote sind über PyraCloud, die proprietäre digitale Plattform von SoftwareONE, miteinander verbunden. Darüber hinaus agiert die Gruppe als autorisierter Großkundenhändler und Berater für Unternehmenssoftware. Über ihre Representanzen in 90 Ländern versorgt die Gruppe rund 65.000 Geschäftskunden mit Software- und Cloud-Lösungen von über 7.500 Anbietern.

….schnappt sich Crayon für 1,2 Milliarden Franken

Nun bietet SoftwareOne den Crayon-Aktionäre 0,8233 neue Aktien von SoftwareOne und 69 norwegische Kronen in bar je Crayon-Aktie an. Das Angebot basiert auf einer Bewertung von Crayon mit 172,5 Norwegischen Kronen pro Aktie, was einer Prämie von 36% entspricht, während SoftwareOne in der Tauschkomponente mit 10 Franken pro Aktie bewertet wird (Prämie von 38%).

Zur Finanzierung will SoftwareOne bis zu 72 Millionen neue Aktien schaffen und plant eine Überbrückungsfinanzierung in Höhe von 700 Millionen Franken. Die Mindestannahmeschwelle beträgt 90% der Crayon-Aktionäre sowie die Zustimmung der SoftwareOne-Aktionäre und die behördlichen Genehmigungen.

Deal mit hohem strategischem Mehrwert

Das kombinierte Unternehmen wird einzigartig positioniert sein, um vom adressierbaren Markt von 150 Milliarden Dollar zu profitieren. Laut Firmenangaben wird dieser durch Megatrends wie die verstärkte Nutzung von Public Cloud und den zunehmenden Fokus auf das Management von Cloud-Kosten, Daten & KI und Sicherheit im mittleren zweistelligen Bereich wachsen. Die Branche ist laut Analysten skalengetrieben und die Geschäftsmodelle beider Unternehmen vergleichbar.

Das fusionierte Unternehmen soll auf einem Umsatz von 1,6 Milliarden Franken kommen und in 70 Ländern präsent sein. Rund 13.000 Mitarbeiter werden für die Firma arbeiten.

Millionenschwere Synergien erwartet

Neben einer stärkeren Marktposition erwartet die Konzernführung signifikante Synergien durch den Zukauf. Nach dem Zusammenschluss sollen Synergien bei den laufenden Kosten in Höhe von 80-100 Millionen Franken innerhalb von 18 Monaten nach Abschluss realisiert werden. Hier kommen die bereits angekündigten Kosteneinsparungen von SoftwareOne in Höhe von über 50 Millionen Franken noch on top.

Derweil sollen sich die Anleger über steigende Gewinne freuen: Bis 2026 soll der Gewinn je Aktie um 25% nach oben klettern. Ohne Implementierungskosten wird der Zuwachs sogar mit 40% beziffert.

Gründer unterstützen den Deal

Unterdessen stehen die Gründungsaktionäre der Firmen komplett hinter dem Deal. Diese halten derzeit 29% der SoftwareOne-Aktie respektive 5% der Crayon-Anteilschein. Beide Gründungsaktionäre haben sich verpflichtet für die Transaktion zu stimmen. Der Abschluss der Transaktion wird im 3. Quartal 2025 erwartet.