SoftBank: Japans Technologie-Gigant – Chance oder Falle?
SoftBank ist eine der interessantesten Investitionsmöglichkeiten im Technologiesektor. Das japanische Unternehmen ist eine Holdinggesellschaft, die in einige der weltweit vielversprechendsten Technologieunternehmen investiert. Dazu gehören ARM, Bytedance (TikTok) und über den Vision Fund zahlreiche Start-ups. Trotz dieser starken Beteiligungen wird die Aktie mit einem massiven Abschlag zum Net Asset Value (NAV) gehandelt. Aktuell liegt der Kurs rund 55% unter dem Wert der gehaltenen Assets.
Das bedeutet: Wer heute SoftBank-Aktien kauft, erhält nicht nur einige der besten Tech-Investments – er zahlt auch weniger, als sie wert sind. Aber ist das wirklich ein risikoloses Geschäft?
Zwei Gründe, warum SoftBank unterbewertet sein könnte
1. Kapitalallokation in der Kritik
SoftBank-Gründer Masayoshi Son ist bekannt für seinen visionären Ansatz – doch nicht jede Wette ging auf. Der WeWork-Skandal, in den SoftBank Milliarden investierte, ist nur ein Beispiel für Fehlinvestitionen, die den Markt skeptisch gemacht haben. Viele institutionelle Investoren misstrauen daher dem Kapitalmanagement der Holding.
2. Der „Konglomeratsabschlag“
Konglomerate werden häufig mit einem Abschlag gehandelt, da ihre komplexe Struktur schwer einzuschätzen ist. Studien zeigen, dass dieser Abschlag häufig zwischen 5% und 20% liegt. Bei SoftBank ist der Abschlag mit 55% jedoch außergewöhnlich hoch, was darauf hindeutet, dass der Markt die Risiken möglicherweise überbewertet.
SoftBank kauft sich selbst – ein Zeichen?
Um den Aktienkurs zu stützen, hat SoftBank in den vergangenen Jahren immer wieder massive Aktienrückkäufe getätigt. Allein im Jahr 2024 startete das Unternehmen ein Rückkaufprogramm in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar. Aktivistische Investoren fordern sogar ein Programm in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar. Sollte dies umgesetzt werden, könnte der Kurs deutlich steigen.
Fazit: Chance oder Falle?
SoftBank bietet derzeit die seltene Gelegenheit, ein diversifiziertes Technologieportfolio zu einem niedrigen Preis zu erwerben. Wer an den langfristigen Erfolg von KI, Telekommunikation und digitalen Plattformen glaubt, findet hier eine spannende Einstiegsmöglichkeit.
Aber wie bei allen Investmentchancen gibt es auch Risiken: Kapitalallokation, Managemententscheidungen und der Wechselkurs des Yen können die Performance beeinflussen.
„Mit dem Schreiben der Diplomarbeit zum Thema Behavioral Finance setzte sich bei mir endgültig die Überzeugung durch, zukünftig andere, alternative Analyseansätze mindestens gleichberechtigt zur klassischen Fundamentalanalyse anzuwenden,“ sagt Mike Rückert.
