So wichtig sind US-Wahljahre für die Börse!

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Ohne Wahlen (fast) keine Kursgewinne. So könnte das Ergebnis meiner Analyse heißen. Ich habe mir dabei – weil es aktuell ist – den August angeschaut. Ein Monat, der besonders für seine Langeweile bekannt ist.

Wenn wir uns nämlich den Verlauf des S&P 500 seit 1928 anschauen, zeigt der August die wenigsten Schwankungen. Da geht es im Durschnitt 0,17 Prozent für den weltweit größten Index nach oben. In 54 der 95 Jahre (2024 habe ich ausgeschlossen) stieg der S&P 500. Also knapp mehr als die Hälfte. Ausnahmen gibt es bei 95 Jahren natürlich immer. Die Jahre 1931, 1937 und 2008 führen mit über 30 Prozent Verlust im August. Die maximalen Anstiege hören dagegen bei 16 und 17 Prozent (1938, 1939 und 1982) bereits auf.

Was passiert aber, wenn wir uns nur die Wahljahre zur Brust nehmen? Auch hier lasse ich das aktuelle Jahr weg, weil es noch nicht abgeschlossen ist. Setzen wir hier im August auf steigende Kurse, gewinnen die Bullen das Spiel 16:7. Was ohne Wahljahr nur etwa 56 Prozent im Plus verlieft, steht jetzt bei 70 Prozent. Der durchschnittliche Anstieg explodiert sogar auf 2,41 Prozent im August!

Das muss wohl an der letzten Dekade liegen. Was ist, wenn wir uns nur die letzten 25 Jahre anschauen und 2024 wieder ausklammern?

Dann haben wir verrückterweise fast exakt dasselbe Bild! Von 1999 an hatten wir im Durchschnitt ein winziges Minus im August (-0,21 Prozent). 12 Gewinnerjahre und 12 Verliererjahre. Und wenn ich mir jetzt die Wahljahre herauspicke, kommen wir sogar auf 2,5 Prozent Anstieg im durchschnittlichen August! Von wegen langweiliger Sommer!

Der August 2024 ist anders

Wir haben definitiv einen Ausreißer erwischt. Da sehen Sie auch wieder, dass die Saisonalität zwar ganz nette Zahlenspiele sind – es nützt nur nichts, wenn sich das aktuelle Jahr nicht daran hält.

Der maximale Verlust des S&P 500 in den Wahljahren seit 2000 beträgt gerade einmal 3,92 Prozent. Das war 2004, als Bush gegen Kerry gewann. Heute stehen wir schon bei einem Minus von 7,56 Prozent im August und der Monat ist noch nicht zur Hälfte vorbei.

Was haben alle US-Wahljahre gemeinsam?

Wir sehen Anfang September in den meisten Fällen ein Hoch. Die Kurse laufen dann entweder erst zur Seite oder fallen direkt. So oder so haben wir eine Woche vor Ende des Oktobers gerne das Tief erreicht. Danach kommt die Rallye bis Jahresende und darüber hinaus.

(Quelle: Seasonax.com) – die US-Wahljahre ab 2000

Wenn wir also den August irgendwie überstehen und die Kurse tatsächlich noch weiter hochlaufen, könnte das übliche Muster wieder zum Tragen kommen. Dann können wir zum Monatswechsel short gehen und Mitte der letzten Handelswoche im Oktober erneut auf die Long-Seite wechseln. Ob das wirklich so einfach sein wird, zeigt uns dann der Markt.