So profitieren Anleger von den steigenden Agrarpreisen
Die Masse der Börsianer hat noch gar nicht verstanden, welche mittel- bis langfristigen Auswirkungen der Ukraine-Krieg und die neue Eiszeit zwischen Putin-Russland und dem Westen auf den Agrarsektor haben. Russland und die Ukraine machen zusammen z.B. rund 25 % der globalen Weizenproduktion aus.
Ich spreche hier nicht nur von steigenden Lebensmittelpreisen. Sie haben sicherlich schon gehört, dass der Lebensmittel-Discounter ALDI die Preise für zehn Prozent seiner Produkte anhebt. Wir sprechen hier von Lebensmitteln, die wir täglich brauchen. So werden die Preise für Mineralwasser der Eigenmarke von ALDI um +30 % erhöht!
Die Zwickmühle im Agrarsektor: Keine Ausweitung der Anbauflächen möglich
LIDL, Edeka und REWE haben ebenfalls Preise angehoben. Es werden sicherlich nicht die letzten Preisanhebungen bleiben. Doch das ist global betrachtet noch das kleinste Problem. Nach den letzten großen Ernteausfällen in der Ukraine brachen in Ägypten die schweren Unruhen des „arabischen Frühlings“ aus. Denn die Ukraine ist der zweitgrößte Weizenlieferant für Ägypten.
Es ist völlig klar, dass mehr Lebensmittel aus geopolitisch sicheren Ländern gebraucht werden. Doch die Anbauflächen gehen weltweit zurück. Laut dem Deutschen Bauernverband haben die Landwirtschaftsflächen in unserem schönen Land zwischen 1992 bis 2019 um 1,4 Mio. Hektar abgenommen.
Jeden Tag wird in Deutschland eine Fläche in der Größe von 73 Fußballfeldern für den Siedlungs- und Verkehrsbau ausgewiesen. Ein Teil davon ist Ackerland. Auf EU-Ebene sieht es nicht besser aus. In der EU soll die verfügbare Nutzfläche für die Landwirtschaft bis 2030 um 2,0 Mio. Hektar schrumpfen.
Agrartech ist die Lösung für mehr Lebensmittel
Eine entscheidende Lösung, um diese Schere zu schließen: Agrartech. Unter Agrartech, auch „Smart Agriculture“ genannt, versteht man den Einsatz von Hightech in der Landwirtschaft, um die Produktion von Früchten, Gemüse und Getreide zu optimieren. Das Ziel: Mehr Ertrag durch optimale Ausnutzung von Düngemitteln, Wasser, Licht und Pestiziden.
Die Vorteile von Agrartech liegen klar auf der Hand: Durch die Optimierung im Anbau liegen die Erträge rund 5x bis teilweise sogar 10x höher als bei klassischer Landwirtschaft – da die Pflanzen durch die mit Hightech optimierten Zucht größer werden, mehr Früchte tragen und es zu weniger Ernteausfällen kommt.
Gleichzeitig sinken die Kosten für die Landwirte. Denn der Einsatz von Agrartech bedeutet: Weniger Wasserverbrauch. Weniger Stromverbrauch. Weniger Düngemittelverbrauch. Weniger Pestizide. Die Nährböden werden so weniger belastet und bleiben damit länger nutzbar.
Fazit: Die neue geopolitische und wirtschaftliche Welt wird zu einem Boom bei Agrartech führen. Zumal Agrartech auch noch ein Gewinner der neuen „Green Deal“-Wirtschaft ist (umweltfreundlichere Wirtschaft). Clevere Anleger schlagen mit Investments in Agrartech also zwei Fliegen mit einer Klappe.