So geht es nach der Zinswende an der Börse weiter

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Die US-Notenbank hat in der vergangenen Woche die Märkte überrascht: Während die meisten Marktteilnehmer nur mit einem kleinen Zinsschritt von 25 Basispunkten gerechnet hatten, senkte die Fed die Leitzinsen gleich um 50 Basispunkte.

Dies zeigt eine klare Kehrtwende in der bisherigen Geldpolitik, die nun nicht mehr allein auf die Bekämpfung der Inflation ausgerichtet ist, sondern die Konjunktur stärker in den Vordergrund stellt. Mit dem Schritt signalisiert die Fed, dass sie sich der Risiken bewusst ist, die mit einem weiteren wirtschaftlichen Abschwung einhergehen, und dass sie diese bekämpfen will.

Powells Drahtseilakt: Rezession verhindern und Inflation im Griff behalten

Das betonte auch Notenbankchef Jerome Powell: Er sagte, dass nun nicht mehr die Inflationsbekämpfung im Vordergrund stehe, sondern die Stärkung der Wirtschaft und die Vermeidung einer Rezession.

Sollte es Powell gelingen, eine Rezession zu vermeiden und gleichzeitig die Inflation niedrig zu halten, kann man nur den Hut ziehen. Denn in der Vergangenheit sind reihenweise Notenbankchefs an dieser Gratwanderung gescheitert: Entweder haben sie die Zinsen zu früh wieder gesenkt, was zu einem zweiten Inflationsschub führte. Oder sie hielten zu lange an hohen Zinsen fest und führten die US-Wirtschaft in eine Rezession. Derzeit spricht einiges dafür, dass die Fed diesmal beides vermeiden kann.

Warum Sie jetzt auf steigende Kurse setzen sollten

Für die Märkte wäre dies das Idealszenario, das eine lang anhaltende Rally auslösen könnte. Nicht umsonst lautet eine beliebte Börsenweisheit „Don‘t fight the Fed“. Sie besagt, dass Sie sich mit Ihrer Anlagestrategie nie gegen die Ziele der US-Notenbank stellen sollten. Wenn diese als oberstes Ziel die Stärkung der Wirtschaft sieht, sollten Sie also nicht auf eine Rezession setzen, sondern auf steigende Kurse.

Spätestens ab Ende Oktober spricht zudem die Saisonalität für eine Rallye. Auch wenn es nicht jedes Jahr eine Jahresendrally gibt – in diesem Jahr ist sie sehr wahrscheinlich. Neben der Unterstützung durch die Fed spricht die historische Entwicklung dafür: Die Märkte tendieren im letzten Quartal oft dazu, angesichts positiverer Konjunkturaussichten und erhöhter Liquidität noch einmal deutlich zuzulegen. Wenn Sie frühzeitig investieren, könnten Sie daher von den steigenden Kursen profitieren.