Smartsheet weckt Interesse von Finanzinvestoren

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Die Gerüchteküche brodelt und sorgt im Fall von Smartsheet für kräftig steigende Kurse. Geht es nach Medienberichten, so haben Finanzinvestoren ein Auge auf den US-Spezialisten für Kollaborations-Software geworfen.

Die Anleger bejubeln die Spekulationen. Der Kurs der Smartsheet-Papiere legte zuletzt zu und notierte gestern Nachmittag bei 52,40 Dollar. Damit hat die Aktie auf 12-Monatssicht 26% an Wert gewonnen.

Smartsheet: Profiteur der Pandemie

Gegründet wurde das in Bellevue (Washington) ansässige Unternehmen im Jahr 2005. Mittlerweile beschäftigt der Konzern rund 3.200 Mitarbeiter und bedient Kunden in mehr als 190 Ländern.

Smartsheet bietet eine Cloud-basierte Plattform zur Koordination und Ausführung von Projektarbeiten. Als Software-as-a-Service Provider entwickelt Smartsheet Lösungen für die Zuweisung von Aufgaben, der Verfolgung von Projektfortschritten oder die Verwaltung von Kalendereinträgen. Auch können Dokumente leicht geteilt und freigegeben werden. Man kann sich Smartsheet als Alternative zu Microsofts Excel mit deutlich verbesserten Funktionen zur Zusammenarbeit in Projekten vorstellen. Das Ziel solcher Workflow Management Software ist es, Arbeitsprozesse effizienter und übersichtlicher zu gestalten.

Dabei verdient Smartsheet sein Geld über ein Abo-Modell, bei dem auf monatlicher Basis ein fester Betrag – bei einer in der Regel jährlichen Zahlung – als Umsatz generiert wird. Rund 95% der Umsätze werden durch solche Subskriptionen erzielt, womit das Geschäft eine gute Planbarkeit erreicht.

Smartsheet auf dem Wachstumspfad

Mit seiner Positionierung konnte Smartsheet zuletzt weiter wachsen: Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz um 17,3% auf 276 Millionen Dollar. Damit konnten die Analystenschätzungen um 1,9 Millionen Dollar übertroffen werden. Gleichzeitig buchen die Kunden immer größere Abo-Pakete des Konzerns. So erhöhte sich die Anzahl der Kunden mit einem Vertragsvolumen von mehr als 100.000 Dollar um 23% auf 2.056.

Softwarespezialist schreibt schwarze Zahlen

Auch bei der Profitabilität verzeichnete Smartsheet Fortschritte. Am Ende stand ein Gewinn von 7,8 Millionen Dollar in den Büchern des Konzerns. Das war deutlich besser als im vergleichbaren Vorjahresquartal (-36,1 Millionen Dollar). Der bereinigte Gewinn konnte mit 44 Cent je Aktie ebenfalls die Erwartungen der Wallstreet-Banker deutlich schlagen. Die Analysten waren im Vorfeld lediglich von 29 Cent je Anteilschein ausgegangen.

Weiter zweistelliges Wachstum im Visier

Für das laufende Geschäftsjahr ist Firmenboss Mark Mader zuversichtlich und hat einen Umsatz zwischen 1,116 bis 1,121 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Das entspricht einem Umsatzplus von 16% bis 17%. Gleichzeitig soll der bereinigte Gewinn zwischen 1,36 und 1,39 Dollar je Aktie liegen. Das wiederum liegt deutlich über den bisherigen Schätzungen 1,22 und 1,29 Dollar je Aktie.

Finanzinvestoren werfen Auge auf Smartsheet

Stimmen die jüngsten Spekulationen, dann könnte demnächst eine Übernahme von Smartsheet bevorstehen. Die Private-Equity-Riesen Vista Equity Partners und Blackstone befinden sich offenbar in der Endphase der Verhandlungen. Erstmals kamen die Gerüchte bereits im Juli auf, doch nun verdichten sich die Spekulationen. Demnach könnte Smartsheet mit rund 56 Dollar oder umgerechnet beinahe 8 Milliarden Dollar bewertet werden.

Sollte der Deal wirklich durchgehen, dann wäre es die zweitgrößte Transaktion nach der kürzlich bekanntgegebenen 13-Milliarden-Dollar-Übernahme der Talentagentur Endeavor Group durch Silver Lake. Das würde einen weiteren bedeutenden Meilenstein in der diesjährigen Private-Equity-Aktivität markieren.