Smartsheet-Aktie nach den Zahlen um 16% fester

Inhaltsverzeichnis

Softwareaktien gehörten in der Corona-Pandemie zu den großen Gewinnern. Vor allem Firmen aus dem sogenannten Software-as-a-Service (SaaS)-Sektor erfreuten sich auf Grund der Skalierbarkeit der Geschäftsmodelle und des hohen Margenpotenzials besonderer Beliebtheit.

Auch die US-Softwarefirma Smartsheet konnte enorm profitieren. Nach einer guten operativen Entwicklung kletterten die Papiere in der Spitze (im Frühjahr 2021) bis 83 Dollar, doch im Zuge der allgemeinen Schwäche von kleineren Technologieaktien fielen die Papiere Anfang November dieses Jahres bis auf rund 25 Dollar. Seither hat sich die Aktie aber wieder deutlich erholt.

Smartsheet: Profiteur der Pandemie

Gegründet wurde das in Bellevue (Washington) ansässige Unternehmen im Jahr 2005. Mittlerweile beschäftigt der Konzern mehr als 2.600 Mitarbeiter und bedient Kunden in mehr als 190 Ländern.

Smartsheet bietet eine Cloud-basierte Plattform zur Koordination und Ausführung von Projektarbeiten. Als Software-as-a-Service Provider entwickelt Smartsheet Lösungen für die Zuweisung von Aufgaben, der Verfolgung von Projektfortschritten oder die Verwaltung von Kalendereinträgen. Auch können Dokumente leicht geteilt und freigegeben werden. Man kann sich Smartsheet als Alternative zu Microsofts Excel mit deutlich verbesserten Funktionen zur Zusammenarbeit in Projekten vorstellen. Das Ziel solcher Workflow Management Software ist es, Arbeitsprozesse effizienter und übersichtlicher zu gestalten.

Dabei verdient Smartsheet sein Geld über ein Abo-Modell, bei dem auf monatlicher Basis ein fester Betrag – bei einer in der Regel jährlichen Zahlung – als Umsatz generiert wird. Rund 90 % der Umsätze werden durch solche Subskriptionen erzielt, womit das Geschäft eine gute Planbarkeit erreicht.

Smartsheet weiter mit hohem Wachstum – Umsatz steigt um 38%

Mit seiner Positionierung zeigte Smartsheet auch zuletzt beachtliche Wachstumsraten: Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um 38% auf 199,6 Millionen Dollar. Damit konnten die Analystenschätzungen um 5,26 Millionen Dollar übertroffen werden.

Ebenfalls beeindruckend: Die sogenannte Net Retention Rate (NRR) lag bei 129% und nur leicht niedriger als im Vorjahresquartal (Q3 2021: 131%). Dabei handelt es sich um eine der wichtigsten Kennziffern in der Analyse von Subskriptions-Geschäftsmodellen. Zum Hintergrund: Die NRR besagt, wie sich der Umsatz mit Bestandskunden im Zeitablauf verändert und wird berechnet als Umsatz der Vorperiode minus “Churn Rate” (Umsatz, der durch Kundenverluste oder geringere Preise fehlt) zuzüglich der “Expansion Rate” (zusätzlicher Umsatz mit diesen Kunden durch Nutzungssteigerung, Upsell, Preiserhöhungen).

NRR-Werte über 100% bedeuten ein Wachstum des Umsatzes mit der Bestandskundschaft und sind gleichzeitig ein Hinweis auf hohe Kundenzufriedenheit.

Kundenakquise läuft auf Hochtouren

Die Kunden buchen offenbar immer größere Abo-Pakete bei Smartsheet. So kletterte im abgelaufenen Dreimonatszeitraum die Anzahl der Kunden mit einem Vertragsvolumen von mehr als 100.000 Dollar um 55% auf 1.346. Bei Kunden mit einem Auftragsvolumen von über 50.000 Dollar konnte der Konzern ein Plus von 43% auf inzwischen 2.962 Kunden verzeichnen.

Smartsheet mit weniger Verlust als erwartet

Gleichzeitig konnte der US-Konzern bei der Gewinnentwicklung besser abschneiden. Am Ende stand ein bereinigter Verlust von 31 Cent je Aktie in den Büchern. Die Wallstreet-Analysten waren im Vorfeld -48 Cent ausgegangen.

Prognose leicht angehoben

Für das laufende Geschäftsjahr ist Firmenboss Mark Mader zuversichtlich und hat die Prognose leicht angehoben: Der Manger rechnet nun mit einem Umsatzplus von 38% auf 760 bis 762 Millionen Dollar. Bislang hatte der Konzern 750 bis 755 Millionen Dollar an Umsatz avisiert. Noch deutlicher ist die Diskrepanz beim Gewinn je Aktie. Statt einem Verlust von 49 bis 53 Cent geht die Konzernführung nun nur noch von 30 bis 31 Cent je Anteilschein aus.

Das scheint die Anleger zu überzeugen. Die anhaltende Wachstumsdynamik und die geringeren Verluste wurden am Freitag mit einem satten Kursplus von 16% honoriert.