Sind steigende Zinsen schädlich für Aktien?

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Gestern Abend (MESZ) fand wieder eine Zinssitzung der US-Notenbank statt.

Auf der letzten Sitzung im Juni hatte man erst einmal pausiert und wollte die weitere Entwicklung abwarten. Jetzt ist die Geduld offenbar schon wieder am Ende.

Sind steigende Zinsen schädlich für Aktien?

Die Frage ist aber: wie wirkt die Zinsentwicklung auf den Aktienmarkt? Es gibt ja die weit verbreitete Theorie, dass fallende Zinsen gut für Aktien seien. Dies ist jedoch so nicht richtig. Sind dann steigende Zinsen aber schädlich für Aktien? Immerhin verteuern sie Kredite und schmälern die Gewinne der Unternehmen wegen höherer Kapitalkosten.

Zur Beantwortung dieser Frage muss ich etwas ausholen. Welcher Zins ist für Aktien überhaupt relevant?

Das ist nämlich nicht der Leitzins, den die Zentralbank festlegt, sondern der Realzins. Diesen definiere ich als Leitzins minus Inflationsrate. Haben wir also einen Leitzins von 5 % und eine Inflationsrate von 4 %, dann liegt der Realzins bei 1 %.

Aus dieser Rechnung folgt nun aber, dass die Notenbank ihren (nominalen) Leitzins gar nicht ändern muss, um für einen steigenden Realzins zu sorgen. Denn es genügt bereits, dass die Inflation weiter fällt. Und das ist ja gegenwärtig auch das erklärte Ziel der Geldpolitik. Dann steigt der Realzins automatisch. Vom (nominalen) Leitzins wird ja immer weniger Inflation abgezogen, dadurch steigt der Zins.

Ist das nun gut oder schlecht für Aktien? Nun, das kommt darauf an, aus welchen Gründen der Realzins steigt.

Warum steigende Zinsen derzeit Aktien (noch) nicht schaden

Aktuell haben wir ein Szenario, in dem die US-Notenbank den (nominalen) Leitzins immer weiter anhebt, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen. Bis jetzt kann sie sich das leisten, weil die Wirtschaft erstaunlich stark ist. Gleichzeitig steigt der Realzins durch die rückläufige Inflation. Grundsätzlich ist es für Aktien positiv, wenn eine sehr hohe Inflation zurückgeht. Auch die wirtschaftliche Stärke ist positiv.

In diesem Umfeld sind steigende Zinsen also für den Aktienmarkt ungefährlich. Eine größere Korrektur aufgrund weiterer Zinsschritte gibt es daher wahrscheinlich nicht, obwohl der Realzins aller Voraussicht nach bis mindestens Ende 2024 deutlich weiter steigen dürfte.

Dieser Signalgeber zeigt Ihnen, wann die Zinsen gefährlich hoch sind

Als vorsichtiger Anleger sollten Sie dennoch nicht zu sorglos sein. Übertreibt es die Zentralbank mit den Zinsschritten, droht im kommenden Jahr womöglich doch eine Kreditklemme und eine zinsbedingte Rezession.

Achten Sie auf den Bankensektor. Sollten Bank-Aktien trotz einer augenscheinlich stabilen Konjunktur in den USA erneut abstürzen, wäre dies ein Warnsignal. Dann sollten Sie über Gewinnmitnahmen oder eine Depotabsicherung nachdenken.

Sie können die Beobachtung und Auswertung solcher Entwicklungen natürlich auch einem Profi überlassen. In meinem Börsendienst Voigt Global Profits haben wir alle größeren Crashs und Korrekturen (und auch alle Rallys) der letzten 14 Jahre zuverlässig erkannt und gewinnbringend genutzt.

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