Siltronic hofft auf den KI-Boom: Eine Chance für Sie?
Deutschland kriegt es irgendwie nicht hin mit dem Halbleiter-Boom. In den USA und in Asien boomt das Geschäft, in Deutschland dümpelt es eher vor sich hin. Der KI-Hype ist eigentlich ein Umsatz-Garant für die Chip-Industrie, aber die Performance der Aktie von Siltronic (WKN: WAF300), einem deutschen Hersteller von Wafern aus Reinstsilizium, der Grundlage für die moderne Mikro- und Nanotechnologie, lässt zu wünschen übrig.
Zur schlechten Umsatzentwicklung kommt eine schlechte Prognose. Der Umsatz 2025 soll stagnieren, die Marge niedriger ausfallen als erwartet. Mittelfristige Ziele wurden nach hinten geschoben.
Als interessierte Anlegerin oder Anleger fragen Sie sich vielleicht, was da los ist. Durschreitet Siltronic gerade eine Talsohle? Ist der Einstieg also gerade günstig, bevor das Unternehmen so richtig Gas gibt?
Trotz schlechter Zahlen ist Siltronic Weltmarktführer
Fakt ist: Die Waver von Siltronic dienen als Grundlage für den Chipbau und das Unternehmen zählt zu den Weltmarktführern. Weltweit gibt es nur fünf nennenswerte Hersteller von Wavern, Siltronic ist einer davon und hält einen Marktanteil von 15 Prozent. Das Problem ist, dass die Chiphersteller momentan nicht so viele Waver brauchen, weil deren Lager voll sind.
Während der Pandemie gab es Lieferschwierigkeiten, sodass die Unternehmen bestellt haben, was ging. Als die gewünschte Ware kam, stieg die Inflation. Die wirtschaftliche Unsicherheit ließ die Nachfrage nach teuren Handys und Autos sinken. Deshalb wurden weniger Chips und damit auch weniger Waver gebaucht.
Für Siltronic war das Jahr 2024 weniger erfolgreich, der Umsatz sank um 7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die Verkaufspreise der Wafer sind aber nur wenig gesunken, obwohl die Nachfrage stark eingebrochen ist.
KI-Boom bietet große Chance
Siltronic könnte jetzt vom KI-Boom profitieren. Das Unternehmen erklärte, dass die für einen KI-Server benötigte Waver-Fläche achtmal größer ist als die für einen herkömmlichen Server. Siltronic scheint in der nahen Zukunft einen Wendepunkt zu erwarten. Das Unternehmen baut in Singapur ein neues Werk, um die Produktion hochfahren zu können. 100.000 Waver sollen dort monatlich gebaut werden. Zwei Milliarden Euro wurden investiert. Das ist mehr, als die Firma aktuell wert ist. Die Marktkapitalisierung liegt bei 1,5 Milliarden Euro, vor vier Jahren waren es noch mehr als 4 Milliarden Euro.
Nach der schwachen Prognose hat Siltronic auch die Dividende zusammengestrichen. Anstatt 1,20 € je Aktie wie im letzten Jahr soll es in diesem Jahr nur noch 20 Cent geben. Die niederländische Beteiligungsfirma HAL Investments scheint trotz der Nachfrageschwäche große Hoffnungen in Siltronic zu setzen. Im Januar wurde bekannt, dass HAL 5 Prozent der Aktien hält, im Februar waren es schon 10 Prozent.
Siltronic verdient auf jeden Fall einen Blick. Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für ihr Depot wäre oder nicht.
„Mit dem Schreiben der Diplomarbeit zum Thema Behavioral Finance setzte sich bei mir endgültig die Überzeugung durch, zukünftig andere, alternative Analyseansätze mindestens gleichberechtigt zur klassischen Fundamentalanalyse anzuwenden,“ sagt Mike Rückert.
