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Shell-Aktie: CO2-Abscheidung – 2 Top-Projekte in Kanada

Inhaltsverzeichnis

Er gilt als einer der großen Wachstumsmärkte der Zukunft: Carbon Capture and Storage (CCS). Zu den größten Treibern dieses Wachstums gehören die Ölkonzerne. Nachdem zuletzt vor allem die amerikanischen Branchenvertreter wie Exxon Mobil in Sachen CCS milliardenschwere Engagements bekannt gegeben hatten, zog nun auch Shell mit neuen Projekten nach – und zwar in Kanada.

CCS: Das steckt dahinter

Doch zunächst: Was ist CCS überhaupt? Dabei handelt es sich um Technologien zur Abscheidung von Kohlendioxid aus industriellen Prozessen und Kraftwerken. Der Clou: Das CO2 wird dabei direkt am Emissionsort über eine spezielle Anlage extrahiert und aufgefangen, bevor es als Treibhausgas in die Atmosphäre gelangen kann. Anschließend kann das abgeschiedene CO2 zu einem Speicherort transportiert werden – etwa zu alten Erdgaskavernen unter der Erde, wo das Kohlendioxid über geologische Zeiträume hinweg endgelagert werden kann.

CCS gilt als interessante Möglichkeit, CO2-intensive Prozesse zu „dekarbonisieren“, ohne auf fossile Rohstoffe verzichten zu müssen. Gerade in Nordamerika wird der aufstrebende Markt umfangreich von den politischen Akteuren unterstützt. In Kanada und den USA etwa gibt es Subventionsprogramme für CCS-Projekte und die entsprechenden Forschungsaktivitäten.

Polaris und Atlas Hub: Shell forciert zwei neue Projekte

Kein Wunder also, dass nun auch Shell in dem Bereich auf die Tube drückt. Vor wenigen Tagen hat die kanadische Niederlassung des britischen Ölkonzerns angekündigt, zwei Projekte zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in dem Land umzusetzen.

Das erste Projekt hört auf den Namen Polaris und befindet sich in Scotford (Provinz Alberta, Kanada). Shell betreibt vor Ort einen großen Industriekomplex, der aus etlichen Anlagen besteht. Darunter: eine Raffinerie, in der Kraftstoffe aus Rohöl produziert werden sowie eine Chemieanlage, in der petrochemische Erzeugnisse wie die Kunststoffvorprodukte Ethylen und Polyethylen hergestellt werden.

Diese kohlenstoffintensiven Prozesse sollen künftig per CCS klimaschonender gemacht werden. Laut Shell sollen in Scotford künftig rund 650.000 Tonnen CO2 pro Jahr abgeschieden werden. Die Raffinerie könne somit ihren Klimafußabdruck um 40 % verringern. Bei der Chemieanlage sollen es -22 % sein.

Das abgeschiedene CO2 soll dann über eine etwa 22 Kilometer lange Pipeline zum Atlas Hub transportiert werden und dort in Bohrlöchern rund zwei Kilometer unter der Erde gespeichert werden. Der Atlas Carbon Storage Hub ist das zweite nun von Shell angekündigte Großprojekt. Der Konzern forciert dieses gemeinsam mit dem Unternehmen ATCO EnPower. Bei Atlas handelt es sich um ein geplantes, großes Speicherzentrum inmitten des industriellen Kernlands von Alberta. Dort sollen neben dem CO2 des Shell-Projekts Polaris auch Treibhausgase von ATCO und perspektivisch auch von dritten Unternehmen endgelagert werden. Beide Projekte (Atlas und Polaris) sollen 2028 in Betrieb gehen.

Politische Rückendeckung erforderlich

Interessant: Shell ist in seinem Scotford-Komplex bereits seit einiger Zeit in der CO2-Abscheidung aktiv. Mit seiner 2015 fertiggestellten Anlage Quest hat der Konzern bis dato jährlich 1 Million Tonnen Kohlendioxid aufgefangen und gespeichert. Mit Polaris will das Unternehmen nun daran anknüpfen – und erhält hierfür politische Rückendeckung.

Nur wenige Tage vor Ankündigung des Polaris-Projekts hatte die kanadische Bundesregierung neue Steuergutschriften für CCS freigemacht. Shell kann diese beantragen, um seine Investitionskosten deutlich zu senken. Laut Medienberichten sei die neue Subvention der entscheidende Grund gewesen, warum Shell nun eine positive Entscheidung rund um Polaris gefällt hat. Wie hoch die Kosten für die beiden Projekte summa summarum ausfallen werden, blieb allerdings unklar.

CCS-Projekte gehen in der Regel mit sehr hohen Investitionen einher. Die Abscheidungsanlagen sind hochkomplex und extrem teuer – sowohl im Bau als auch im Betrieb. Nach Angaben des Weltklimarats IPCC kostet die Abscheidung einer Tonne CO2 aktuell im Schnitt mehr als 50 USD. Hinzu kommen die Ausgaben für Entwicklung und Bau, Transportkosten sowie Kosten für Wartung und Sicherung der Speicherstätte. Viele Unternehmen machen ihre CCS-Projekte deshalb – wie auch in anderen Bereichen der Dekarbonisierung – von staatlichen Hilfen abhängig.

Mein Fazit für Sie

Dass Shell sein Engagement im Bereich CCS erhöht, ist meiner Meinung nach ein gutes Signal für die Aktie. Zwar gibt es auch viel Kritik an der CO2-Abscheidung, und die Kosten sind wie gesagt ziemlich hoch. Trotzdem ist die Methode vielversprechend und stärkt die Diversifizierung von Shell beim Klimaschutz.

Es ist durchaus ökonomisch sinnvoll, mehrere Möglichkeiten zur Dekarbonisierung zu verfolgen und sich nicht nur auf eine Technologie zu verlassen. Shell jedenfalls hat neben der CO2-Abscheidung auch die Erneuerbaren Energien, grünen Wasserstoff, Biokraftstoffe und die Ladeinfrastruktur für Elektroautos im Fokus.