SFC Energy-Aktie: Die Brennstoffzellen-Wette

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Brennstoffzellen-Aktien sind spekulative Werte. Die meisten Unternehmen der Branche konnten die hohen Erwartungen der Anleger in den vergangenen Jahren nicht erfüllen und haben mehrfach enttäuschende Zahlen vorgelegt. Ein deutsches Unternehmen ist hier die Ausnahme.

Kurzportrait

SFC Energy zählt zu den führenden Anbietern von Methanol- und Wasserstoff-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Stromversorgungslösungen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten verkaufte das Unternehmen mit Sitz in Brunnthal bei München über 55.000 Brennstoffzellen.

Erfolgreichstes Quartal der Unternehmensgeschichte

Wie gut die Geschäfte derzeit laufen, zeigen die Ergebnisse für die ersten neun Monate 2022. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz in den ersten drei Quartalen um +37% auf 63,8 Mio. Euro. Außerdem gelang der Sprung in die schwarzen Zahlen: Der Konzerngewinn lag in diesem Zeitraum bei 5,25 Mio. Euro, nachdem in den ersten neun Monaten im Vorjahr noch ein Verlust von 4,37 Mio. Euro angefallen war.

Anhebung der Jahresprognose

Im dritten Quartal hat sich das Wachstum weiter beschleunigt, gegenüber dem dritten Quartal 2021 kletterte der Umsatz um über +60%. Mit so viel Rückenwind hat das Management seine Jahresprognose nach oben angepasst: Statt 75 bis 83 Mio. Euro sollen es nun 81 bis 83 Mio. Umsatz werden. Auch beim bereinigten EBIT (=Ergebnis vor Zinsen und Steuern) wurde die Prognose erhöht: Statt zwischen 1,6 und 2,9 Mio. Euro soll es nun zwischen 2,6 und 3,6 Mio. Euro liegen.

Das hohe Wachstum dürfte übrigens über einen langen Zeitraum anhalten: Nach einer Prognose von SFC Energy soll der globale Markt für Brennstoffzellen über sämtliche Anwendungen hinweg von 5 Mrd. Euro im Jahr 2020 auf ca. 70 Mrd. Euro im Jahr 2030 wachsen.

Großauftrag aus den USA

Einige Tage nach Vorlage des Quartalsberichts gab es die nächste positive Nachricht: In den USA konnte SFC Energy einen neuen Großauftrag vermelden. Ein nicht näher genannter Kunde hat rund 2.300 Brennstoffzellen von den Münchnern geordert. Die Brennstoffzellen sollen im Bereich der mobilen Überwachungstechnik genutzt werden. Das Auftragsvolumen liegt bei 15 Mio. US-Dollar und soll jeweils etwa zur Hälfte in den Geschäftsjahren 2023 und 2024 umsatz- und ergebniswirksam werden.

SFC Energy zählt zu den Profiteuren der Gaskrise

Das große Thema im Energiebereich ist derzeit der drohende Engpass bei Gas sowie die stark anziehenden Preise. Dies dürfte SFC Energy in die Karten spielen. Neben Energiesparen und dem Aufbau von erneuerbaren Energien als langfristigen Gas-Ersatz wird es immer wichtiger, kurzfristige Notfall-Alternativen für russisches Gas zu finden. Für die Sicherung der Energieversorgung kommen auch Brennstoffzellen in Frage, wie sie SFC Energy anbietet.

Zuletzt gingen auch die Bestellungen aus der Industrie und von Infrastrukturbetreibern in die Höhe. Brennstoffzellen sind in der Lage, mögliche Energieausfälle durch geringere Gaslieferungen oder einen plötzlichen Stopp zumindest zum Teil aufzufangen. Je bedrohlicher die Gasknappheit wird, desto stärker dürfte daher die Nachfrage nach den Brennstoffzellen als „Back-Up“-Lösung steigen.

Spekulativer Wert

Bei den guten Perspektiven sollten Sie aber nicht vergessen, dass es sich bei der Aktie um einen spekulativen Wert handelt. Ohne Frage besitzt SFC Energy enormes Potenzial, Risiko und Kurschwankungen sind jedoch ebenfalls überdurchschnittlich. Daher sollte diese Aktie nur als spekulative Depotbeimischung zum Einsatz kommen.