ServiceNow: Wachstumsstarker KI-Profiteur
Seit Donald Trumps Äußerungen bezüglich der Chip-Hochburg Taiwan ist der Technologiesektor im Korrekturmodus. Insbesondere die zuvor stark gelaufenen KI-Werte standen zuletzt unter Druck.
Das gilt jedoch nicht für alle Titel aus diesem Bereich. Eine Ausnahme war ServiceNow. Die Aktie des US-Unternehmens kletterte nach bärenstarken Quartalsergebnissen sogar auf ein neues Allzeithoch.
ServiceNow: Wachstumsstarker Cloud-Spezialist
Wenn es darum geht, wer vom KI-Boom profitiert, fallen fast immer Namen wie Nvidia oder Microsoft. Weniger bekannt ist ServiceNow. Deshalb möchte ich Ihnen das Unternehmen erst einmal vorstellen.
Das Unternehmen aus dem kalifornischen Santa Clara wurde erst 2004 gegründet und ist seit 2012 an der New York Stock Exchange gelistet. ServiceNow bietet mit seiner IT-Service-Management-Software (ITSM) eine cloudbasierte Plattform, die verschiedene IT-Services eines Unternehmens verbindet. So können Informationen analysiert und Geschäftsprozesse strukturiert und automatisiert werden.
Die Nachfrage nach diesen cloudbasierten IT-Services ist riesig. Einen zusätzlichen Schub bringt der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI). Beispielsweise bietet der Konzern auf individuelle Anforderungen zugeschnittene Chatbots an, die nur über das teurere Premium-Angebot ITSM Pro verfügbar sind. Zur Verbreitung tragen auch langfristige Partnerschaften mit Amazon und Microsoft bei.
Prognose angehoben
ServiceNow wächst seit Jahren rasant. In den vergangenen fünf Jahren wurde der Umsatz um durchschnittlich 28% pro Jahr gesteigert. Der Gewinn verbesserte sich im gleichen Zeitraum im Schnitt um rund 34%. Für die kommenden fünf Jahre prognostizieren Analysten derzeit ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 22%.
Die vor wenigen Tagen vorgelegten Zahlen bestätigen die starke Entwicklung. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 22% auf 2,63 Mrd. Dollar. Der Gewinn verbesserte sich um 32% auf 3,13 Dollar je Aktie. Analysten hatten nur mit Erlösen von 2,60 Mrd. Dollar und einem Ergebnis von 2,82 Dollar je Aktie gerechnet.
Aufgrund der starken Nachfrage hob das Management seine Prognose für das laufende dritte Quartal an und rechnet jetzt mit einem Anstieg der Abo-Erlöse um gut 20% auf 2,66 bis 2,665 Mrd. Dollar (zuvor: 2,525 bis 2,53 Mrd. Dollar). Der Wert aller ausstehenden Aufträge, also quasi der künftige Umsatz, wurde sogar um 31% auf 18,6 Mrd. Dollar gesteigert.
Außerdem kündigte das Unternehmen einen Zukauf an, mit dem der KI-Bereich gestärkt wird. Durch die Übernahme des deutschen Unternehmens Raytion, einer Such- und Abruf-Plattform, will ServiceNow die KI-gestützte Suche und die Wissensmanagement-Funktionen in seiner „Now Platform“ verbessern.
Quelle: www.aktienscreener.com
Neues Allzeithoch lässt weitere Kurssteigerungen erwarten
Nach der Zahlenvorlage zog die ServiceNow-Aktie gegen den schwachen Gesamtmarkt kräftig an und markierte bei 850 Dollar sogar ein neues Allzeithoch. In der Folge kam der Kurs zwar wieder etwas zurück. Dennoch spricht viel dafür, dass der imposante Aufwärtstrend nach einer längeren Konsolidierung in die nächste Runde geht.
Kann sich der Aktienkurs über dem bisherigen Höchststand vom Februar bei 815 Dollar etablieren, ist ein kräftiger Trendschub zu erwarten. Auf Sicht der nächsten Monate ist die runde 1.000-Dollar-Marke ein realistisches Ziel.