ServiceNow: Aufwärtstrend vor der Fortsetzung

Inhaltsverzeichnis

Die Nachricht, dass ein chinesisches Start-up ein sehr leistungsfähiges KI-Modell zu extrem günstigen Kosten entwickelt hat, sorgte vergangene Woche für ein kleines Beben bei KI-Werten. Mittlerweile stellt sich die Sachlage etwas anders dar. Offenbar haben die Chinesen wohl doch Nvidia-Chips eingesetzt und Daten von OpenAI verwendet. Fazit: Die Panik, die an den Börsen kurzzeitig um sich griff, war übertrieben.

Künstliche Intelligenz bleibt ein Megatrend, der Ihnen als Anleger weiterhin gute Chancen bietet. Ich möchte Ihnen heute ein Unternehmen vorstellen, das ebenfalls vom KI-Boom profitiert: ServiceNow.

ServiceNow: wachstumsstarker Cloud-Spezialist

Wenn es darum geht, wer vom KI-Boom profitiert, fallen fast immer Namen wie Nvidia oder Microsoft. Weniger bekannt ist ServiceNow. Deshalb möchte ich Ihnen das Unternehmen erst einmal vorstellen.

Das Unternehmen aus dem kalifornischen Santa Clara wurde erst 2004 gegründet und ist seit 2012 an der New York Stock Exchange gelistet. ServiceNow bietet mit seiner IT-Service-Management-Software (ITSM) eine cloudbasierte Plattform, die verschiedene IT-Services eines Unternehmens verbindet. So können Informationen analysiert und Geschäftsprozesse strukturiert und automatisiert werden.

Die Nachfrage nach diesen cloudbasierten IT-Services ist riesig. Einen zusätzlichen Schub bringt der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI). Beispielsweise bietet der Konzern auf individuelle Anforderungen zugeschnittene Chatbots an, die nur über das teurere Premium-Angebot ITSM Pro verfügbar sind. Zur Verbreitung tragen auch langfristige Partnerschaften mit Amazon und Microsoft bei.

Erwartungen übertroffen

ServiceNow wächst seit Jahren kräftig. In den vergangenen fünf Jahren wurde der Umsatz um durchschnittlich 26% pro Jahr gesteigert. Der Gewinn verbesserte sich im gleichen Zeitraum im Schnitt um 33%. Für die kommenden drei Jahre prognostizieren Analysten derzeit ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 19%.

Die vor wenigen Tagen vorgelegten Zahlen bestätigen die starke Entwicklung. Für das Schlussquartal 2024 meldete der Cloud-Spezialist einen Umsatzanstieg um 21% auf 2,96 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn wuchs um 30% auf 384,0 Mio. Dollar oder 3,67 Dollar je Aktie. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Diese hatten nur Erlöse von 2,94 Mrd. Dollar und ein Ergebnis von 3,58 Dollar je Aktie prognostiziert. Darüber hinaus kündigte ServiceNow Aktienrückkäufe mit einem Volumen von 3,0 Mrd. Dollar an.

Dennoch geriet der Aktienkurs nach der Zahlenvorlage unter Druck. Für das laufende Jahr stellte das Management beim Umsatz wie auch beim Free Cashflow ein Wachstum von 18,5 bis 19,0% in Aussicht. Hier hatten Analysten bislang mit 21% gerechnet. Allerdings ist ServiceNow auch für seine konservativen Prognosen bekannt. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen die Prognose gleich dreimal erhöht und am Ende trotzdem nochmals übertroffen.

Quelle: www.aktienscreener.com

Trotz Rücksetzer ist der Aufwärtstrend ungebrochen

Im Vorfeld der Zahlen hatte die ServiceNow-Aktie trotz des schwächeren Gesamtmarkts bei 1.198 Dollar sogar ein neues Allzeithoch erreicht. Nach der Zahlenvorlage fiel der Kurs wieder zurück, konnte sich im Bereich der runden 1.000-Dollar-Marke aber stabilisieren.

Der Rücksetzer könnte sich als gute Einstiegsgelegenheit erweisen. Die Chancen stehen gut, dass der Aufwärtstrend in Kürze seine Fortsetzung findet. Gelingt der Ausbruch auf neue Hochs, sind auf Sicht der nächsten Monate Kurse um 1.400 Dollar ein realistisches Ziel.