Schlussgong hat gewarnt: Varta-Aktie ein Totalverlust!

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Der deutsche Batterie-Hersteller Varta, ein ehemaliger Börsenliebling, der zum Sanierungsfall geworden ist, hat sich von der Börse zurückgezogen. Die Varta-Kleinaktionäre erlitten dabei – wie angekündigt – einen Totalverlust. Bereits im August des vergangenen Jahres hatte ich davor gewarnt.

„In absehbarer Zeit wird sich das Minus mit größter Wahrscheinlichkeit auf 100% belaufen“, schrieb ich Ihnen seinerzeit. Mein Kursziel lag bei exakt 0 Euro. Dennoch wurde die Aktie selbst am letzten Handelstag bei Kursen über 1 Euro und mit einer Marktkapitalisierung von über 50 Mio. Euro gehandelt. Einige Anleger hatten bis zum bitteren Ende Mitte März auf ein Wunder oder einen Sieg vor Gericht gehofft.

Falls Sie das Unternehmen Varta nicht oder nur flüchtig kennen, hier ein kurzes Unternehmensporträt:

Varta im Porträt

Die Varta AG als Muttergesellschaft der Gruppe ist über ihre operativen Tochtergesellschaften Varta Microbattery GmbH und Varta Storage GmbH in den Geschäftssegmenten Microbatteries und Energy Storage Solutions tätig.

Als einer der zwei weltweit größten Hersteller von Mikrobatterien für Hörgeräte (gemessen am Produktionsvolumen) ist die Varta Microbattery GmbH nach eigenen Angaben ein Pionier im Mikrobatteriesektor.

Durch ihre Tochtergesellschaft Varta Storage GmbH fokussiert sich die Gruppe zusätzlich auf das Design, die Systemintegration und die Montage von stationären Lithium-Ionen-Energiespeichersystemen für Haushalte und maßgeschneiderte Batteriespeichersysteme für OEM-Kunden.

Zur Erläuterung: Die Abkürzung OEM steht für Original Equipment Manufacturer, was so viel bedeutet wie Erstausrüster oder Originalgerätehersteller. Ein OEM stellt Produkte oder Komponenten her, die er jedoch nicht selbst an Endkunden verkauft.

Mit vier Produktions- und Fertigungsstätten in Europa und Asien sowie Vertriebszentren in Asien, Europa und den USA sind die operativen Tochtergesellschaften der Gruppe derzeit in über 75 Ländern weltweit tätig.

Delisting wurde angekündigt

Am 5. März teilte die Varta AG mit, dass sie erwartet, dass die im rechtskräftigen Restrukturierungsplan zur finanziellen Sanierung vorgesehene vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals der Gesellschaft auf 0 Euro und gleichzeitige Bar- und Sachkapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss (zusammen „Kapitalmaßnahmen“) kurzfristig, durch Eintragung in das Handelsregister wirksam werden.

Mit anderen Worten: Ein Delisting (Börsenrückzug) der Varta-Aktie mit gleichzeitiger Enteignung der Varta-Kleinaktionäre stand unmittelbar bevor. Die Eintragung der Herabsetzung des Grundkapitals auf 0 Euro führt zu einem kompensationslosen Ausscheiden der bisherigen Aktionäre der Gesellschaft“, hieß es in einer entsprechenden Mittelung der Varta AG.

Trotz dieser Meldung wurde die Varta-Aktie in der Folge noch einige Tage bei Kursen über 1 Euro gehandelt. Das heißt: Es waren Menschen bereit, über 1 Euro für eine Aktie zu zahlen, die mit praktisch 100%iger Sicherheit wenige Tage später genau 0 Euro wert sein würde. Ich hoffe, Sie sind meinen Warnungen gefolgt und haben einen Bogen um die Varta-Aktie gemacht!