SBO: Möglicher Trump-Profiteur aus Österreich
Ich hoffe, Sie hatten schöne und erholsame Weihnachtstage! An der Börse beginnt schon bald ein neues Jahr. In der Vergangenheit war es oft so, dass Aktien, die im Vorjahr schwach abgeschnitten haben, im Folgejahr auf die Überholspur gewechselt sind. Einen solchen Kandidaten stelle ich Ihnen heute hier im Schlussgong vor.
Blicken wir auf ein österreichisches Unternehmen, das kürzlich solide Neun-Monats-Zahlen vorgelegt hat und das künftig von der neuen Amtszeit Donald Trumps als US-Präsident profitieren könnte. Die Rede ist von Schoeller-Bleckmann (SBO).
SBO: Der Öl- und Gasausrüster aus Österreich ist Weltmarktführer
Die im österreichischen Ternitz ansässige Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen für die Oilfield Service-Industrie. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Produktion von sogenannten amagnetischen Bohrstrang-komponenten für die Richtbohrtechnologie (Directional Drilling), die beispielsweise bei Schiefergesteins- oder auch Tiefwasser- und Ultratiefwasser-Bohrungen Einsatz finden.
Ein Kernsegment von SBO bilden MWD/LWD-Hochpräzisions-Komponenten. Es handelt sich hierbei um im Bohrstrang befindliche Instrumente, welche die Steuerung des Bohrstranges mit Hilfe von Messungen während des Bohrvorganges unterstützen.
Weiter umfasst das Kerngeschäft von SBO die Produktion und den Vertrieb von Bohrmotoren und Bohrwerkzeugen sowie Spezialtools für die Untertage-Zirkulations-Technologie für Öl- und Gasbohrungen. Hinzu kommen Angebote in den Bereichen Reparatur und Wartung.
Solide Neun-Monats-Zahlen und eine starke Bilanz
Blicken wir auf die Zahlen: Der Auftragseingang von SBO blieb in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 mit 372,9 Mio. Euro solide, wenn auch unter dem hohen Niveau des Vorjahres. Der Umsatz lag mit 425,6 Mio. Euro auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahreszeitraum.
Der Auftragsbestand der Gruppe belief sich Ende September auf 166,0 Mio. Euro. Die Ergebniskennzahlen (EBITDA und EBIT) lagen unter denen des Vorjahres. Die Gewinn-marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) und die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) lagen mit 17,8 und 12,2% aber nach wie vor auf einem recht hohen Niveau.
Positiv ist weiterhin die starke Bilanz: Das Eigenkapital erreichte zuletzt einen Wert von 443,8 Mio. Euro, und die Eigenkapitalquote lag bei sehr guten 48,3%. Zur Einordnung: Werte ab 30% gelten gemeinhin bereits als solide. Zugleich sank die Nettoverschuldung auf 87,2 Mio. Euro. Der Cashflow (Kassenzufluss) aus der laufenden Geschäftstätigkeit für die ersten neun Monate 2024 betrug 64,9 Mio. Euro.
Künftiges Wachstum auch im Wasserstoff-Sektor
Trotz kurzfristiger Herausforderungen bleiben die langfristigen Aussichten für den Energiesektor positiv, was auf die anhaltend hohe globale Energienachfrage und den Fokus auf Energiesicherheit zurückzuführen ist.
Die Energiewende, einschließlich des Wachstums im Bereich Geothermie und Carbon Capture & Storage, gewinnt weiter an Dynamik, und SBO ist gut positioniert, um Chancen in diesem Bereich zu nutzen.
Wie eingangs schon geschrieben, sollte der zukünftige US-Präsident Donald Trump das US-Geschäft von SBO, das zuletzt „ein Sorgenkind“ war, wieder beflügeln. Schließlich setzt Trump stark auf Öl und Gas und will die Energieunabhängigkeit der USA unbedingt erhalten.
Gleichzeitig setzt SBO den Aufbau eines neuen Geschäftsbereichs mit grünen Technologien – insbesondere Wasserstoff und Geothermie – fort. SBO will eine führende Rolle in der Wasserstoff-Wirtschaft übernehmen.
Das Unternehmen will aber auch noch auf Jahre führender Anbieter von Komponenten für die Öl- und Gas-Förderindustrie bleiben – zumal Öl und Gas noch für viele Jahrzehnte global benötigt werden. Daher sind die weiteren Aussichten für SBO unter dem Strich gut, was die Aktie nach meinen Analysen im neuen Jahr zu einem interessanten Investment macht.