Sanofi – Blockbuster-Medi „Dupixent“ sorgt für kräftige Zuwächse
Europas größter Pharmakonzern Sanofi-Aventis ist dank der großen Nachfrage nach seinem Blockbuster Dupixent und einer Erholung des Impfgeschäfts stark ins neue Jahr gestartet. Die Aktie legt leicht zu.
Asthma- und Neurodermitis-Mittel soll 2023 über 10 Milliarden Euro Umsatz erzielen
Dupixent ist nicht nur der größte Hoffnungsträger für den französischen Konzern, sondern auch aktuell schon dessen wichtigster Wachstumstreiber. Der monoklonale Antikörper hat sich bei Asthma und Neurodermitis bewährt, und nach neuen vielversprechenden Studien besteht die Chance, dass Dupixent das erste Biologikum zur Behandlung der chronischen Lungenerkrankung COPD werden kann – mit entsprechend großem Marktpotenzial.
Das ist jedoch noch Zukunftsmusik, da bis zur Zulassung für COPD noch einige Jahre ins Land ziehen dürften. Aber auch ohne Behandlung der chronischen Lungenerkrankung ist Dupixent das Prachtstück des Sanofi-Konzerns.
Im ersten Quartal 2023 kletterten die Umsätze um knapp 40% auf gut 2,3 Milliarden Euro. Das entspricht immerhin gut einem Fünftel des Konzernumsatzes von 10,2 Milliarden Euro. Sanofi-Chef Paul Hudson rechnet fest damit, dass Dupixent im Geschäftsjahr 2023 die 10-Milliarden-Euro-Marke überwinden wird – und das, nachdem schon 2022 die Verkäufe um 44% auf fast 8,3 Milliarden Euro expandiert hatten.
Konzernumsatz legt um über 5% zu
In den ersten drei Monaten 2023 lief es aber nicht nur bei Dupixent exzellent. Auch andere Bereiche trugen zum Wachstum von 5,7% bei. So nahmen die Umsätze bei Impfstoffen um 15,2% auf knapp 1,2 Milliarden Euro zu, getrieben von der hohen Nachfrage nach Meningitis- und Grippe- Impfungen sowie dem Erfolg eines Corona-Boosters.
Dagegen verbuchte der Bereich Allgemeine Medizin einen Rückgang um 11,4% auf knapp 3,3 Milliarden Euro, da Corona-Medikamente deutlich weniger gefragt waren als ein Jahr zuvor. Im Bereich Consumer Healthcare wiederum ging es um 11,2% auf 1,5 Milliarden Euro nach oben. Gefragt waren hier vor allem Allergie- und Erkältungsmittel sowie Wellness-Produkte.
Kurs ist seit März um 20 Prozent gestiegen
Bei den Gewinnen war das Wachstum nach Sondereffekten im ersten Quartal 2023 noch stärker als beim Umsatz und übertraf die Erwartungen der Analysten. Das Nettoeinkommen verbesserte sich um 11,3% auf 2,7 Milliarden Euro und das Ergebnis je Aktie dementsprechend im gleichen Ausmaß auf 2,16 Euro je Aktie.
Für das ganze Jahr 2023 ist Hudson optimistisch, da die Entwicklungspipeline gut gefüllt sei und neue Medikamente zugelassen und eingeführt würden. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll im niedrigen einstelligen Bereich zunehmen, wobei negative Währungseffekte aufgrund des stärkeren Euro den Anstieg erheblich dämpfen sollen. Die Sanofi-Aktie reagierte auf die Zahlen im Vormittagshandel mit einem Aufschlag von rund zwei Prozent auf Notierungen knapp über 103 Euro. Das ist nahe am Allzeithoch von fast 106 Euro. Den großen Kurssprung hatte Sanofi bereits im März vollführt, als die guten Studienergebnisse für die COPD-Behandlung mit Dupixent veröffentlicht worden sind. Seither hat die Aktie um über 20% gewonnen.