Samsung Electronics – Gewinneinbruch weniger heftig als erwartet
Der südkoreanische Elektronikriese Samsung Electronics hat im dritten Vierteljahr 2023 sehr viel höhere Verlust eingefahren als ein Jahr zuvor – aber die Erwartungen der Analysten und die Zahlen des Vorquartals übertroffen. Der Aktienkurs zieht an.
Umsatzrückgang um 12,7 Prozent auf 47 Milliarden Euro
Samsung hat zwar noch kein komplettes Quartalsergebnis veröffentlicht, aber doch vorläufige Einschätzungen für Umsatz und Gewinn geliefert. Und die hatten durchaus Überraschungspotenzial. Fangen wir beim Umsatz an: Hier rechnet der Weltmarktführer bei Speicherchips und Smartphones mit einem Rückgang um 12,7% auf rund 67 Milliarden Won (umgerechnet gut 47 Milliarden Euro). Analysten hatten im Durchschnitt in etwa mit dieser Größenordnung kalkuliert.
Beim operativen Gewinn erwartet Samsung Electronics nun mit 2,4 Milliarden Won (1,7 Milliarden Euro) rund 4,5% mehr als es den Schätzungen am Markt entsprach. Im Vorjahresvergleich bedeutet das aber immer noch einen Ertragseinbruch um 78%. Das Geschäft mit Speicherchips, das in guten Zeiten den Löwenanteil zum Samsung-Gewinn beiträgt, verzeichnete erneut hohe Verluste, da das Überangebot zu einem drastischen Preisverfall geführt hatte.
Kräftige Gewinnsteigerung gegenüber dem Vorquartal
Die Südkoreaner haben, ebenso wie andere große Hersteller, ihre Produktion vorübergehend gedrosselt, um den Preisverfall zu stoppen. Und das scheint in Ansätzen gelungen zu sein. Für das etwas besser als erwartet ausgefallene Konzernergebnis sorgten gute Erträge mit Smartphones, Fernsehgeräten und anderen Elektronikprodukten.
Für Zuversicht bei den Anlegern sorgten vor allem zwei Entwicklungen: Erstens verlief das dritte Quartal deutlich besser als das zweite. Der Umsatz verbesserte sich um 11,5%, und der operative Gewinn konnte sogar um mehr als das Dreifache gesteigert werden. Im zweiten Vierteljahr 2023 hatte Samsung Electronics nur magere 670 Millionen Won verdient. Der Konzern ist also bei Umsatz und Ertrag wieder auf dem Weg nach oben.
Preisverfall bei Speicherchips scheint gestoppt zu sein
Zweitens rechnet Samsung damit, dass die Preise für Speicherchips ab dem zweiten Quartal 2024 deutlich steigen werden. Das würde einen Ertragsschub im wichtigsten Geschäftsbereich mit sich bringen und könnte auch dazu beitragen, dass die Kapazitäten nach und nach wieder ausgelastet werden können. An der Börse in Seoul kamen die vorläufigen Zahlen des Chipgiganten gut an. Die Aktie gewann dort 3,2%. Im europäischen Vormittagshandel waren die Aufschläge ähnlich hoch. In Frankfurt kostete ein Anteilschein rund 968 Euro. Im Jahresvergleich hat die Samsung Electronics Aktie damit knapp 10% zugelegt, aber in den letzten drei Monaten um rund 5% nachgegeben.