Ryanair nach Zahlen: Ist die Zeit reif für einen Turnaround?

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Zuerst die guten Nachrichten: Der Billigflieger Ryanair konnte seinen Umsatz im frisch abgelaufenen Geschäftsjahr massiv steigern. Mit etwa 4,8 Milliarden Euro gelang eine Verdreifachung im Vergleich zum katastrophalen Vorjahr.

Es liegt auf der Hand: Keine Branche war so direkt betroffen von der Corona-Pandemie und den weltweiten Lockdowns wie die Fluggesellschaften. Im Geschäftsjahr 2020/2021 fuhr Ryanair daher auch einen Verlust von 1 Milliarde Euro ein. Auch dieser ist im jüngsten Geschäftsjahr auf ein Minus von 355 Millionen Euro zurückgegangen.

Trotz starker Nachfrage: Es fehlt immer noch ein Drittel

Aktuell steigt die Nachfrage nach Billigflügen rasant. Ganze 100 Millionen Passagiere beförderte die Fluggesellschaft im Geschäftsjahr 2021/2022. Das war mehr als drei Mal so viel wie im Katastrophenjahr zuvor. Allerdings ist das immer noch ein Drittel weniger als vor Ausbruch der Pandemie in 2020.

Zugegeben: Es sieht stark nach Turnaround aus. Auch ein Blick auf den Chart lässt diesen Schluss zu.

Denn mit Blick auf den Jahreschart von Ryanair sieht es danach aus, als wäre im Bereich von 13 Euro einen Boden gefunden worden.

Was Sie aber bei all den Chancen nicht vergessen dürfen. Gleich 3 Belastungsfaktoren haben das Potenzial, die schnelle Kurserholung abzuwürgen. Da ist zum einen der Krieg in der Ukraine, da sind die Covid-Lockdowns in China und ein ungewisser Corona-Herbst in der ganzen Welt und da ist vor allem auch der explodierte Ölpreis.

Jeder Faktor für sich genommen könnte jede Kurserholung im Keim ersticken. Auch das Ryanair-Management erachtet diese potenziellen Störfaktoren als so schwerwiegend, dass die Top-Manager auf eine Prognose verzichtet haben. Die Reaktion darauf kam prompt und die Flieger-Aktie stürzte ab.

Fazit: Corona-Lockdowns, Krieg und teures Flugbenzin hängen bedrohlich über der Ryanair-Aktie. Trotzdem boomt die Nachfrage. Wenn Sie ganz mutig sind, dann ordern Sie an einem schwachen Tag. Doch starten Sie zu Beginn nur mit einer halben Position. Für konservative Anleger drängt sich derzeit noch kein Invest auf. Sie sollten dann die Corona-Entwicklungen im Hebst abwarten.