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Rohstoff-Aktien: Was wäre, wenn Trump die US-Wahl gewinnt?

Inhaltsverzeichnis

Haben Sie letzte Woche das TV-Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump verfolgt? Viele Beobachter jedenfalls schreiben den Sieg ziemlich eindeutig dem Herausforderer zu – auch weil Bidens viele Aussetzer erneut die Frage aufgeworfen haben, ob der amtierende Präsident überhaupt noch fit genug ist für eine zweite Amtszeit. Gleichzeitig hatten die Umfrage in den USA schon vor dem TV-Duell gezeigt, dass aktuell mehr Menschen Trump im Oval Office sehen wollen als Biden, trotz aller Skandale des Immobilienmagnaten.

Entsprechend sollten auch Sie als Rohstoff-Anleger spätestens jetzt die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass der 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika erneut auf den Namen Donald Trump hören wird. Aber was wären die Folgen für den Rohstoffsektor?

Bevor wir uns einige Analystenstimmen hierzu anschauen, zunächst eine wichtige Vorabbemerkung: Donald Trumps Politikstil ist bekanntermaßen sehr erratisch, von Emotionen geprägt und in vielen Punkten äußerst inkonsequent. Niemand kann also mit Sicherheit voraussagen, wie Trump agieren würde, sollte er im nächsten Januar erneut vereidigt werden. Alle hier gemachten Angaben sind somit mit Vorsicht zu genießen, auch wenn es gewisse Wahrscheinlichkeiten gibt.

Analyse von JPMorgan: Würde Trump wirklich die Energiewende stoppen?

Anfang Mai hat sich die renommierte US-Investmentbank JPMorgan laut einem Bericht des Online-Portals „Rigzone“ (spezialisiert auf Themen rund um Öl und Gas) mit den möglichen Trump-Auswirkungen auf die Rohstoffe beschäftigt. In einer Forschungsnotiz schrieben die Analysten, dass Trump den von Biden etablierten Inflation Reduction Act (IRA) wahrscheinlich nicht wesentlich ändern würde.

Hintergrund: Biden hatte mit Unterstützung des Kongresses dieses gigantische Subventionsprogramm etabliert, auch um ökologische Technologien zu fördern. Darunter: Wind- und Solarkraft, Energiespeicher, Ladeinfrastruktur für Elektroautos, Biokraftstoffe und grüner Wasserstoff.

Die JPMorgan-Analysten argumentieren nun, dass 75 % der seit IRA-Verabschiedung geplanten Investitionen für saubere Energie für Staaten mit republikanischen Gouverneuren bestimmt sind – und 83 % für republikanisch gehaltene Kongressbezirke. Heißt: Die Bundesregierung stellt diesen republikanisch geprägten Landesteilen üppige Fördermittel zur Verfügung, um die dortige Wirtschaft anzukurbeln. Würde Trump diesen Subventionen nun per Dekret den Geldhahn abdrehen, müsste er sich wohl auf erheblichen Widerstand aus seiner Partei im Kongress einstellen. Im schlimmsten Falle könnte es dann zu einem Bruch der Republikanischen Partei kommen.

Gerade die Steuergutschriften für sauberen Strom und die Erzeugung regenerativer Energien in großem Maßstab sowie Investitionsanreize für CO2-Abscheidung, Wasserstoff- und Kernenergie seien die am wenigsten gefährdeten Aspekte des IRA, so die Experten –trotz Trumps öffentlich zur Schau gestellter Abneigung gegenüber Klimaschutzmaßnahmen.

Rohstoff-Fantasie auch von Energiewende abhängig

Für die Rohstoffnachfrage ist das prinzipiell eine gute Nachricht. Metalle wie Kupfer, Silber, Aluminium, Lithium und Nickel sind wichtige Grundbausteine der Energiewende. Deren langfristige Preisperspektiven sind teils stark abhängig von der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen. Würden die USA unter Trump aber vollständig oder anteilig aus der Energiewende aussteigen, könnte das Auswirkungen auf die Renditen entsprechender Minenaktien haben. Wenngleich Sie beachten sollten, dass neben den Vereinigten Staaten freilich noch sehr viele andere große Volkswirtschaften auf Klimaschutz setzen.

Hauptempfänger der Klimaschutzsubventionen in den USA sind laut JPMorgan übrigens Georgia, Texas und Oklahoma. Vor allem Texas und Oklahoma sind stark republikanisch geprägt. Trump hatte dort 2020 deutlich gegen Biden gewonnen. In Texas etwa boomt der Solarkraftausbau und in Oklahoma die Windbranche.

Wie geht es mit dem Öl-Boom in den USA weiter?

Bei den Energierohstoffen sehen die Experten indes ebenfalls kaum strukturelle Veränderungen durch Trump. Im Folgenden sehen Sie die US-Ölproduktion im Vergleich zu Russland und Saudi-Arabien seit 2013:

Quelle: EIA (https://www.eia.gov/todayinenergy/detail.php?id=61545#:~:text=Crude)

Deutlich wird, dass der Output der USA in den letzten Jahren unter der Biden-Administration sogar deutlich zugelegt hat. Obwohl der Präsident immer wieder seinen Inflation Reduction Act und die Green-Energy-Förderungen betonte, gibt es also einen Öl-Boom in den USA.

JPMorgan zufolge dürfte dieser anhalten – ganz gleich, wer von den beiden künftig im Weißen Haus residieren wird. Erdöl bleibt auch in den kommenden Jahren ein extrem wichtiger Motor der US-Wirtschaft. Mehr oder weniger parteiübergreifend ist der Konsens, dass die USA auch bei diesem wichtigen Rohstoff unabhängiger von ausländischen Lieferanten werden sollen. Dadurch können Engpässe verhindert und die Marktpreise besser kontrolliert werden.Profiteure sind meiner Meinung nach vor allem die Ölfeldausrüster, die unabhängig vom Ölpreis vom Boom der Branche profitieren.

Trump und die Handelskonflikte: Rohstoffmarkt vor weiterer Fragmentierung?

Unterstützung für die Rohstoff-Renditen sieht indes Paul Bloxham, Chefökonom der Großbank HSBC für Australien, Neuseeland und den Rohstoffbereich. Der Experte schätzt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, dass eine zweite Amtszeit von Trump den globalen Protektionismus verstärken würde. Demnach würden die Handelsbeschränkungen zunehmen, was die Rohstoff-Lieferketten in Bedrängnis bringen könnte. Dadurch würden sich die Märkte stärker fragmentieren und die Rohstoffpreise letztendlich angetrieben werden. 

Bloxham spielt damit unter anderem auf den Handelskrieg zwischen den USA und China an, der bereits von Biden erbittert geführt wird und von Trump auf eine neue Eskalationsstufe gebracht werden könnte. Die Versorgungslage bei kritischen Rohstoffen könnte sich dadurch verschlimmern, vor allem bei Stoffen wie Lithium, Graphit und den Seltenen Erden. In der Folge müssten westliche oder Firmen aus mit den USA verbündeten Ländern stärker in die Bresche springen, was diesen Akteuren eine Preis-Prämie ermöglichen könnte.

Die HSBC ist ohnehin sehr bullisch eingestellt und hat erst im Mai einen Rohstoff-Superzyklus als wahrscheinlich eingestuft – also eine Phase mit dauerhaft hohen Rohstoffpreisen. Hintergrund sind die übergeordneten Nachfragetrends Energiewende, Rüstung und Digitalisierung (KI/Cloud).