Ricky Sandler reitet die Uber-Kursrally
Der Firmenchef Ricky Sandler hatte sich bereits vor der Gründung von Eminence Capital in den 90er Jahren zusammen mit Wayne Cooperman selbstständig gemacht. Bei diesem Namen dürfte es eventuell bei Ihnen klingeln. Denn Wayne Cooperman ist der Sohn von Leon Cooperman, dem ehemaligen Leiter der Vermögensverwaltungssparte der US-Investmentbank Goldman Sachs und heute einer der einflussreichsten Großinvestoren der USA.
Ricky Sandler investiert sowohl in deutlich unterbewertete Value-Aktien als auch in Aktien von sehr wachstumsstarken Unternehmen. Egal in welche der beiden Kategorien er investiert, ein Blick in mit sein Aktiendepot zeigt, dass es ihm bei den investierten Unternehmen auf eine hohe Kundenbindung ankommt. Mit seinem Anlagestil kann Sandler auf eine beeindruckende Rendite zurückblicken.
Mit seinen Aktienpositionen hat Eminence Capital laut den Auswertungen von Gurufocus.com von April 2001 bis Ende 2021 eine Rendite von +1.530% erzielt und lag damit bedeutend besser als der US-Leitindex S&P 500 (inkl. Dividenden +472%).
Einem einzigen Großinvestor blind zu folgen, ohne die Hintergründe zu den einzelnen Aktien-Positionen zu kennen, ist sicher nicht ratsam. Doch wenn Sie auf der Suche nach unterbewerteten US-Aktien sind, kann sich ein Blick auf die Investments von Ricky Sandler lohnen.
Das sind derzeit die drei größten Aktien-Positionen von Eminence Capital:
Ashland Global Holdings:
Die größte Aktienposition ist die des Spezialchemiekonzerns Ashland Global Holdings. Insgesamt stecken rund 405 Millionen Dollar beziehungsweise 5,7% der gesamten Vermögenswerte in der Aktie. Dies entspricht 7,53% aller ausstehenden Anteilsscheine. Im vergangenen Quartal hat Eminence Capital die Position nur minimal reduziert (-3,8%).
Ashland ist ein 1924 in den Vereinigten Staaten gegründetes Unternehmen, das weltweit in über 100 Ländern aktiv ist. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Covington, Kentucky. Ashland stellt Spezialchemikalien, Zwischenprodukte, Lösungsmittel und Motoröl her. Im zurückliegenden Quartal (bis Ende März) erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 603 Millionen Dollar einen Gewinn von 91 Millionen Dollar.
New Relic
Zweitgrößte Aktienposition sind die Papiere des Softwarekonzerns New Relic. In der Aktie hat Sandler knapp 265 Millionen Dollar beziehungsweise rund 3,7% seiner Vermögenswerte investiert. Damit hält Sandler aktuell 5,11% aller ausstehenden Firmenanteile.
New Relic ist ein Software-as-a-Service-Unternehmen und bietet eine Plattform, die Unternehmen nutzen, um ihre digitalen Geschäfte weltweit aufzubauen, zu entwickeln und zu betreiben. Es bietet eine Reihe von Produkten auf seiner offenen und erweiterbaren Cloud-basierten Plattform, New Relic One Platform, an, die es den Benutzern ermöglicht, Telemetriedaten zu sammeln, zu speichern und zu analysieren.
Im zurückliegenden Quartal steigerte der Konzern im Jahresvergleich seinen Umsatz von 205,8 auf 242,5 Millionen Dollar. Unter dem Strich verharrte New Relic mit 57,2 Millionen Dollar in der Verlustzone.
Uber
Auf Platz 3 der Top-Positionen ist die Aktie des Fahrdienstleisters Uber. Sandler hält derzeit Papiere im Wert von 206 Millionen Dollar. Das entspricht 2,9% der gesamten verwalteten Vermögenswerte. Zuletzt hat der Großinvestor die Position trotz der starken Kursperformance leicht um 2,39% erhöht. In Summe hält Eminence Capital 0,32% aller ausstehenden Aktien des Unternehmens.
Uber betreibt eine Plattform für Fahrdienste. Das reicht von Fahrdiensten für Verbraucher, über Lieferdienste hin zu Frachtdienstleistungen. Das Unternehmen wurde im Jahr 2009 gegründet und hat seinen Hauptsitz in San Francisco, Kalifornien.
Im ersten Quartal 2023 steigerte der Konzern seinen Umsatz um 28% auf 8,82 Milliarden Dollar. Dabei wurde der Verlust im Jahresvergleich deutlich von 5,93 Milliarden Dollar auf 157 Millionen Dollar verringert.