Rezessionsrisiko weiter gestiegen – jetzt so hoch wie 2022

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In meinem gestrigen Beitrag hatte ich ihnen über die Rezessionsgefahr in den USA geschrieben. Vielleicht werden einige Anleger sagen: was juckt mich das, ich habe keine US-Aktien.

Sollten Sie einer dieser Anleger sein, dann sollten Sie noch einmal über Ihren Standpunkt nachdenken.

Erstens: wenn die USA als größte Volkswirtschaft der Welt und wichtigster außereuropäischer Handelspartner Deutschlands in konjunkturelle Schwierigkeiten geraten sollten, dann wird das nicht ohne massive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und den deutschen Aktienmarkt bleiben.

Die Kursrichtung wird an der Wall Street gemacht. Der deutsche Aktienmarkt läuft nur hinterher. Geht es in den USA abwärts, dann geht es bei uns ums schneller nach Süden.

Rezessionsrisiko weiter gestiegen – jetzt so hoch wie 2022

Zweitens: auch hierzulande steigt die Rezessionsgefahr immer deutlicher. Das signalisiert etwa der am Montag vermeldete Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

Hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den nächsten drei Monaten eine Rezession durchläuft, in den vergangenen Wochen noch einmal  gestiegen. Für den Zeitraum von August bis Ende Oktober wies der Indikator eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 49,2 Prozent aus. Einen Monat zuvor waren es noch 44,4 Prozent für die folgenden drei Monate.

Natürlich, da sind wir aktuell gerade bei einer 50:50 Chance auf eine Rezession, wenn es nach diesem Indikator geht. Aber ganz ähnliche Werte wies der Indikator im Jahr 2022 auf, als der DAX von 15.885 auf 13.924 Punkte fiel, ein Jahresminus von 12,3 Prozent. Wobei sich die Verluste unterjährig noch deutlich höher auftürmten.

Eine „echte Rezession“ (definiert durch zwei Schrumpfungs-Quartale beim BIP in Folge) wurde damals nicht verzeichnet. Aber eben auch kein wirkliches Wachstum. Die Wirtschaft stagnierte im Vergleich zu den Vorjahresquartalen über weite Strecken.

Wird das ein erneuter DAX-Crash?

So ist es im Prinzip bis heute geblieben. Sollten die USA und China aber nun gleichzeitig als Exportmärkte und konjunkturelle Zugpferde ausfallen, könnte die Bilanz deutlich schlechter aussehen. Mit verheerenden Folgen für den DAX. Sie sollten sich daher auf den kommenden Abschwung samt möglicher DAYX-Korrektur vorbereiten.