Rendite mit Raffinerien: Mit diesen Aktien sind Sie dabei!

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Wenn Sie kürzlich an der Tankstelle waren und ihren Verbrenner mit neuem Sprit versorgt haben, dürften Ihnen die abermals gestiegenen Preise aufgefallen sein. Im nachfolgenden Chart sehen Sie die Teuerung der beiden wichtigsten PKW-Kraftstoffsorten in Deutschland:

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Quelle ADAC (https://www.adac.de/news/aktueller-spritpreis/)

Zwar waren die Spritpreise im ersten Halbjahr 2023 nach der Mega-Rally des letzten Jahres wieder gefallen. Inzwischen zeigt sich aber eine Trendumkehr. Vor allem der Dieselpreis schoss in den letzten Wochen nach oben. Laut dem ADAC-Chart ist Diesel damit fast wieder so teuer wie E10-Sprit.

Klar: Die höheren Kraftstoffpreise haben auch mit den in den letzten Monaten angezogenen Ölpreisen zu tun. Diese stiegen vor allem wegen Produktionskürzungen in Saudi-Arabien und Russland, während die Nachfrage gerade in China offenbar stabil blieb.

Kraftstoffe: Raffinationsmargen gehen nach oben

Interessant ist aber ein Blick auf die Raffinationsmargen. Denn: Offenbar verdienen die Ölkonzerne derzeit wieder prächtig mit der Weiterverarbeitung des fossilen Rohstoffs. So haben sich die Raffinationsmargen in Europa und Asien für Diesel und Kerosin zuletzt signifikant nach oben bewegt. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) befanden sich die Margen Ende August auf einem Achtmonatshoch.

Hierfür gibt es mehrere Gründe: Zum einen haben die Konzerne offenbar die niedrigen Ölpreise im Mai und Juni ausgenutzt, um sich im großen Stil mit dem Rohstoff einzudecken. Raffinieren die Unternehmen nun diese günstigeren Ölmengen, steigt die Gewinnmarge – auch weil die Nachfrage nach Kraftstoffen beachtlich bleibt.

Diesel und Benzin: Russland verhängt Export-Bann

Zum anderen gibt es ähnlich wie in der Ölförderung auch in der Raffination Sorgen vor Angebotsengpässen. Zuletzt wurden diese Ängste durch eine Maßnahme aus Russland verstärkt. Demnach hat der Kreml die Exporte von Treibstoffen wie Diesel und Benzin vorübergehend verboten. Ministerpräsident Michail Mischustin begründete den Export-Bann mit den auch in Russland stark gestiegenen Kraftstoffpreisen. Das Kalkül: Die russischen Benzin- und Dieselmengen sollen im eigenen Land eingesetzt werden, um den heimischen Markt zu sättigen und die dortigen Preise zu drücken.

Russland gilt traditionell als einer der wichtigsten Exporteure von Erdölprodukten. Zuletzt hatte das Land wegen der westlichen Sanktionen vor allem an asiatische Partner geliefert. Noch ist unklar, wie lange der Export-Bann des Kremls anhalten sollen. Experten jedenfalls befürchten, dass die Maßnahme die weltweiten Spritpreise zusätzlich befeuern könnte.

Shell und BP dürften profitieren

Für die Autofahrer und große Teile der Wirtschaft ist das freilich keine gute Nachricht. Als Anleger jedoch können Sie dem entgegenwirken. Konzerne wie Shell oder BP dürften im auslaufenden Quartal von den höheren Gewinnmargen im Raffinationsgeschäft profitieren.

Das war zum Beispiel Shell bereits im ersten Quartal 2023 gelungen. Während das Geschäft mit der Rohölförderung (Upstream) unter den bereits gefallenen Marktpreisen gelitten hatte, blieben die Gewinnmargen bei der Raffination stabil. Das sorgte dafür, dass der Konzerngewinn in Q1 im Vergleich zum starken Vorquartal unterm Strich nicht ganz so drastisch zurückging.

Mein Fazit für Sie

Zwar sind die Strompreise in Deutschland zuletzt wieder gesunken, wie eine neue Analyse des Statistischen Bundesamts zeigt. Die Inflation könnte sich somit abkühlen. Doch die höheren Öl- und Kraftstoffpreise wirken konträr und könnten sich als Spielverderber erweisen.

Der russische Export-Bann bekräftigt nun dieses Negativszenario. Als Anleger können Sie sich aber mit Aktien wie Shell und BP vor den hohen Spritpreisen kurzfristig absichern.