Rational – Rekorddividende nach Rekordjahr

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Für die Rational AG, den Hersteller von Geräten für Groß- und Industrieküchen, war 2022 in vielfältiger Weise ein Jahr der Rekorde. Die Aktionäre profitieren durch eine kräftige Erhöhung der Dividende.

Lieferengpässe haben sich aufgelöst

In der ersten Jahreshälfte des Geschäftsjahrs 2022 hatte der in Landsberg am Lech beheimatete MDAX-Konzern noch ein Problem: Nach dem Ende vieler Corona-Beschränkungen strömten die Aufträge beim Weltmarktführer für die thermische Speisezubereitung nur so herein.

Restaurants und Kantinen, die zu den wichtigsten Kunden von Rational zählen, hatten während der Pandemie zeitweise geschlossen und orderten deshalb weniger neue Küchengeräte und Dienstleistungen als üblich. Die Bestellungen holten sie nun nach. Allerdings kam Rational mit der Lieferung zunächst nicht nach. Vor allem Lieferengpässe bei Elektronikbauteilen bremsten die Produktion, so dass die Landsberger zeitweise einen Rekord-Auftragsbestand vor sich herschoben. Der löste sich aber vor allem gegen Jahresende zunehmend auf, so dass der Großküchenspezialist den Auftragsstau weitgehend abarbeiten konnte.

Starke Expansion in Nordamerika

Insgesamt verbuchte der Rational-Konzern 2022 ein Umsatzwachstum von 31% auf erstmals über eine Milliarde Euro – exakt waren es 1,022 Milliarden. Im vierten Quartal erreichten die Verkaufserlöse sogar ein Plus von 50% auf 290 Millionen Euro – so viel wie noch nie in einem Vierteljahr.

Dabei spielten Preiserhöhungen und Währungseffekte eine große Rolle. Am kräftigsten fiel dabei die Expansion in Nordamerika mit 58% Wachstum auf 221 Millionen Euro und in Südamerika mit sogar 62% Steigerung auf 58 Millionen Euro aus. Am schwächsten liefen die Geschäfte in Asien mit einem mageren Plus von 3% – hier spielten  Corona-Lockdowns in China die entscheidende Rolle.

Ergebnis je Aktie klettert um 50 Prozent

Noch besser als beim Umsatz sah es bei den Erträgen aus. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 48% auf das Rekordniveau von 237,5 Millionen Euro, die EBIT-Marge von 20,5% auf 23,2%. Unter dem Strich blieben 186 Millionen Euro als Konzerngewinn übrig, ein Plus von 50%.

Im gleichen Ausmaß erhöhte sich der Gewinn je Aktie. Er kletterte von 10,88 Euro auf 16,33 Euro und damit etwas stärker als Rational im Januar mit den vorläufigen Zahlen für 2022 gemeldet hatte. Die Anteilseigner erhalten vom Rekordgewinn  – wenig überraschend – auch eine Rekordausschüttung. Die reguläre Dividende soll von 7,50 Euro auf 11 Euro je Aktie aufgestockt werden, die Sonderdividende soll erneut 2,50 Euro betragen. Für die Aktionäre bedeutet das also insgesamt 13,50 Euro je Anteilschein. Das entspricht rund 80% des Konzernergebnisses.

Vorsichtiger Ausblick lässt zu wünschen übrig

So gut wie im Rekordjahr 2022 soll es aber im neuen Geschäftsjahr bei Rational nicht weitergehen. Der Ausblick des Managements ist recht verhalten und sieht einen Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich vor. Aufgrund inflationsbedingt höherer Einkaufspreise und vermehrter Investitionen rechnet Rational zudem mit einem leichten Rückgang der Profitabilität, gemessen an der EBIT-Marge. So soll ein Einstiegsprodukt für den chinesischen Markt entwickelt werden.

An der Börse wurde der Ausblick mit Enttäuschung aufgenommen. Die Rational-Aktie büßte im Vormittagshandel rund 3% auf Kurse um 583 Euro ein. Die Notierung war zuvor seit Ende September 2022 von 405 Euro auf bis zu 651 Euro geklettert.

 An nen Gewinn von 1,90 EUR je Aktie eingefahren.

Auf der Umsatzseite soll RATIONAL 6 Analysten zufolge im vergangenen Quartal im Schnitt 287,5 Millionen EUR verbucht haben. Das würde einer Umsatzsteigerung von 48,55 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis entsprechen. Damals hatte RATIONAL 193,5 Millionen EUR umsetzen können.

Die Erwartungen von 10 Analysten für das zu Ende gegangene Fiskaljahr gehen von einem durchschnittlichen Gewinn von 15,58 EUR je Aktie aus. Ein Fiskaljahr zuvor waren 10,88 EUR je Aktie erlöst worden. Beim Umsatz rechnen 11 Analysten für das jüngst abgelaufene Fiskaljahr im Schnitt mit insgesamt 1,01 Milliarden EUR, gegenüber 779,7 Millionen EUR im Fiskalvorjahr.