PWO: Interessantes Investment aus der Autobranche?

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Die deutschen Autobauer geraten einer Branchenanalyse zufolge bezüglich der E-Auto-Produktion im internationalen Vergleich zunehmend unter DruckFür Sie als Anlegerin oder Anleger könnte deshalb eine Autofirma interessant sein, für die E-Mobilität keine Rolle spielt.

Sie wundern sich, dass es eine solche noch gibt? Es geht natürlich nicht um einen Autobauer, sondern um einen Autozulieferer, dessen Teile sowohl im Verbrenner als auch im E-Auto benötigt werden. Deshalb ist das Unternehmen unabhängig vom Wandel in der Autobranche.

Die Firma Progress-Werk Oberkirch AG (WKN: 696800), kurz PWO, ist ein führender Autozulieferer mit Sitz in Offenburg. Auf der Kundenliste des Unternehmens, dessen Name kaum jemand kennt, stehen bekannte Namen, wie Bosch, die VW-Gruppe, Mercedes-Benz, BMW, Continental oder Tesla.

PWO AG, Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Warum Teile von PWO für E-Autos ein Gewinn sind

Interessant für den Bau von E-Autos ist, dass PWO seine Teile in Leichtbauweise herstellt – für E-Autos ein großer Vorteil, denn desto leichter die einzelnen Bauteile, desto geringer das Gesamtgewicht und desto weiter die Reichweite der Batterie.

Rund 40 % des Umsatzes macht PWO im Geschäftsbereich Business Unit Electronic, Chassis and Airbag Components. Hergestellt wird hier eine breite Palette an Komponenten für die Elektrifizierung von Fahrzeugen inklusive Komponenten von Schnellladegeräten und von elektronischen Steuergeräten. Entwickelt werden Elektronenmotorengehäuse für Scheibenwischer und Fensterheber sowie Komponenten rund um Airbags und die Kühlung von Fahrzeugen. Darüber hinaus werden Lenkungskonsolen und Instrumententafelträger hergestellt, welche die Vibrationen und die Geräusche im Inneren des Fahrzeugs reduzieren sollen.

Individuelle Entwicklungen bringen mehr Umsatz

Auf Kundenwunsch können auch individuelle Produkte entwickelt werden, die später millionenfach ausgeliefert werden.

Das Geschäft läuft gut, die Auftragslage kann sich sehen lassen. Deshalb hatte PWO zuletzt seine Ziele angehoben. Statt 500 Millionen Euro sind nun 800 Millionen Euro für das Neugeschäft in diesem Jahr eingeplant.

Zur Herausforderung könnten für PWO die hohen Beschaffungskosten werden. Erschwerend hinzu kommt, dass die großen Autokonzerne schwierige Verhandlungspartner sind. Die Verhandlungen verlaufen oft zäh, die Gespräche ziehen sich in die Länge.

Nach eigenen Angaben ist PWO jedoch auf einem guten Weg, bei den gerade laufenden Verhandlungen bald zu einem positiven Abschluss zu kommen.

Warum die Aktie interessant sein könnte

Der Börsenwert des Unternehmens beträgt 100 Millionen Euro. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn mit 3 % im Plus, hat also schlechter performt als der Markt.

Dennoch sollten Sie prüfen, ob die Aktie nicht für Sie interessant sein könnte, denn: Mit einem KGV von 8 ist die Aktie günstig, vor allem wenn Sie bedenken, dass die Gespräche mit den großen Autokonzernen bald zu einem positiven Abschluss kommen könnten.

Aufgrund des niedrigen Börsenwerts ist ein Investment vergleichsweise riskant, für Stabilität sorgt jedoch der Großinvestor Klaus-Georg Hengstberger. Der Aufsichtsrat hält 50 % der Aktien. Die ersten Aktien kaufte er im Jahr 1997. Seitdem hat sich der Kurs verdreifacht.