Procter & Gamble – nicht nur für Windelpupser

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Der Pampers-Konzern Procter & Gamble wächst zwar, aber leidet erheblich unter dem starken US-Dollar. Und was macht die Aktie?

Procter & Gamble – der globale Multi

Praktisch überall auf der Welt präsent mit – gefühlt – unzähligen (Marken)-Produkten. Legendär und bisweilen auch nicht unumstritten, das ist Procter & Gamble.

Gegründet wurde das Unternehmen, das alle möglichen Konsumgüterprodukte herstellt und vertreibt, bereits im Jahr 1837. Weltweit zählt P & G um die 100.000 Beschäftigte. Angesichts der Vielzahl von Markenprodukten muss dem Konsumenten geradezu schwindelig werden. Manchmal merkt er wohl auch nicht, dass hinter seiner Lieblingsmarke ebenfalls Procter & Gamble steckt.

Von Produkten für die Damenhygiene wie Always über Waschmittel wie Ariel und Blend-A-Med für die Zahnhygiene bis hin zum Textilerfrischer Febreze und Pampers für Windelpupser. Fehlen nur noch Bananen, Kreissägen und Autoreifen

Traumwachstum im dritten Quartal

Nun ja, P & G hat im abgelaufenen Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Doch Standing Ovations ob der Zahlen gab es bei Investoren nicht. Die Details:

Die Umsatzerlöse erreichten 20,61 Milliarden US-Dollar nach 20,34 Milliarden Dollar im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Analysten hatten mit 20,28 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinn je Aktie (EPS – Earning per Share) erreichte 1,57 US-Dollar. Der Analysten-Konsens lag mit 1,54 Dollar Profit je Aktie nur geringfügig darunter.

Aber: Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte das EPS noch 1,61 Dollar betragen. Gleichwohl signalisieren die Werte, dass P & G eine enorme Preissetzungsmacht hat und die gestiegenen Einkaufskosten weitgehend an die Konsumenten weiterreichen konnte und weiterhin auch kann.

Starker Greenback kostet reichlich Gewinn

Der US-amerikanischen Dollar ist im Verhältnis zu den meisten wichtigen Währungen äußerst stark. Dies scheint unter anderem der Tatsache geschuldet, dass die US-amerikanischen Notenbank FED als erstes die Zinszügel zwecks Inflationsbekämpfung ordentlich straffte und in der Folge weiter nachgelegt hat.

Globalen Konzernen wie Procter & Gamble macht das arg zu schaffen. Nach Unternehmensangaben dürfte der feste Greenback im laufenden Geschäftsjahr den zuvor erwarteten Gewinn um 1,3 Milliarden US-Dollar schmälern. Ende Juli war noch von „nur“ 900 Millionen US-Dollar die Rede. Belastend auch, dass in Russland nur noch ein wenig und nicht mehr – wie vor dem Ukraine-Krieg – viel geht. Dies kostet das Unternehmen immerhin 2 Prozent des Gesamtumsatzes.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen nunmehr Umsatzeinbußen zwischen 1 und 3 Prozent. Vor einigen Monaten war noch die Rede von einem geringfügigen Umsatzplus in Höhe von 2 Prozent. Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus nunmehr für die P & G-Aktie?

Kaufen oder warten?

Die P & G Aktie ist kein Überflieger, muss sie aber auch nicht sein. Was mit solchen Highflyern passieren kann, haben zahllose Investoren seit Jahresbeginn unter enormen Schmerzen erleiden müssen.

Procter & Gamble ist ein Mammut, den nichts so schnell von den kräftigen Beinen reist. In den vergangenen zehn Jahren strichen Anleger alles in allem um die 90 Prozent Gewinn mit der Aktie ein. Die durchaus ordentliche Dividende gabs noch und top. Gleichwohl blieben die Anteilsscheine von den Turbulenzen nicht verschont, denn der Kurs sackte seit Jahresbeginn um rund 20 Prozent ab und notiert momentan im Bereich von 130 US-Dollar.

Für mich ein Preis, zu dem Investoren die ersten Stücke einsammeln können. Auch auf die Gefahr hin, dass der Aktienkurs sich in den nächsten Wochen und Monaten nochmals gen Süden bewegt. Langfristig aber, so meine Meinung, ist die P & G Aktie ein solides Investment.