Porsche Holding – Risiken statt Chancen?
Fragen Sie sich auch, ob die Porsche Holding nach dem jüngsten Kursrückgang eine attraktive Kaufgelegenheit sein könnte?
Auf den ersten Blick mag die Aktie günstig bewertet erscheinen. Doch ein genauer Blick zeigt: Die aktuellen Herausforderungen – von massiven Abschreibungen bis hin zu sinkenden Gewinnen der Kernbeteiligungen – könnten die Fähigkeit der Porsche Holding beeinträchtigen, ihre Dividendenpolitik langfristig stabil zu halten. Das ist besonders relevant, wenn Sie auf zuverlässige Ausschüttungen setzen.
Massive Abschreibungen auf Beteiligungen an Volkswagen und der Porsche AG belasten die Bilanz und sorgen für Schlagzeilen. Aber was bedeutet das für Dividenden-Investorinnen und -Investoren? Ist die Aktie angesichts dieser Belastungen attraktiv, oder überwiegen die Risiken? In dieser Ausgabe analysiere ich, ob die Porsche Holding aktuell zu Ihrem Portfolio passt.
Was die Abschreibungen für Anleger bedeuten
Jüngst gab die Porsche Holding bekannt, dass sie Abschreibungen in Milliardenhöhe auf ihre Beteiligungen an Volkswagen und der Porsche AG vornehmen wird. Der Grund: Die strategischen Planungen der beiden Unternehmen sind nicht wie erwartet abgeschlossen. Stattdessen basiert die Bewertung auf externen Analystenprognosen – mit drastischen Folgen.
Die Abschreibungen dürften sich auf 8 bis 22 Mrd. Euro belaufen. Konkret erwartet die Porsche Holding Wertberichtigungen bei Volkswagen in Höhe von 7 bis 20 Mrd. Euro, bei der Porsche AG weitere 1 bis 2 Mrd. Euro.
Die Folge: Statt eines Nettogewinns von 2,4 bis 4,4 Mrd. Euro wird die Porsche Holding ein negatives Ergebnis ausweisen. Zwar handelt es sich hierbei um reine Buchverluste ohne Einfluss auf den Cashflow, doch die Signalwirkung ist unübersehbar – eine herausfordernde Bilanzsaison steht bevor.
Automobilsektor unter Druck
Die Probleme der Porsche Holding sind kein Einzelfall – der gesamte Automobilsektor kämpft mit Herausforderungen. Rückläufige Absatzzahlen und steigende Kosten belasten die Ergebnisse der beiden Kernbeteiligungen Volkswagen und Porsche:
- Volkswagen: 2,8 % weniger ausgelieferte Fahrzeuge und ein Gewinnrückgang von 32 %.
- Porsche AG: ein Gewinnrückgang von 28 %, bedingt durch schwächere Verkäufe.
Zusätzlich erschweren Unsicherheiten im chinesischen Markt und Probleme in den Lieferketten die Situation. Volkswagen hat Restrukturierungen im Umfang von 2,2 Mrd. Euro angekündigt, um die Kosten zu senken.
Dividendenaussichten: Ein zweischneidiges Schwert
Trotz milliardenschwerer Abschreibungen bleibt die Porsche Holding ihrer Dividendenpolitik treu. Für 2024 wird eine Dividende von 3,14 Euro je Aktie erwartet – ein Anstieg gegenüber 2,56 Euro im Vorjahr. Doch Analysten sehen diese Stabilität kritisch.
Trotz der geplanten Dividendensteigerung bleibt die Frage nach der Nachhaltigkeit der Ausschüttung offen. Die schwächeren Betriebsergebnisse der beiden Kernbeteiligungen könnten die Fähigkeit der Porsche Holding, ihre Dividenden langfristig zu finanzieren, erheblich beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass die Buchwerte der Beteiligungen zum Teil deutlich über den aktuellen Börsenkursen liegen. Diese Diskrepanz birgt zusätzliche Risiken für Dividenden-Investoren und sollte bei einer langfristigen Anlagestrategie berücksichtigt werden.
Neue Investments: Hoffnung, aber kein kurzfristiger Gewinn
Trotz der aktuellen Herausforderungen setzt die Porsche Holding auf Zukunftsmärkte:
- Drohnen-Technologie: Mit QuantumSystems investiert die Holding in Spezialdrohnen für Überwachung und Katastrophenschutz.
- Mobilitätssektor: Die Beteiligung an Flix verschafft Zugang zu einem wachsenden Markt für Fernbusse und Bahndienste.
- Autonomes Fahren: Waabi entwickelt KI-Systeme für autonom fahrende Lkws, ein Schlüsselmarkt der Zukunft.
Diese Investitionen zeigen strategisches Denken, werden aber kurzfristig kaum zur Entlastung der Bilanz beitragen.
Fazit: Vorsicht statt Chance
Was bedeutet das für Sie als Dividenden-Investor? Trotz stabiler Dividendenpolitik steht die Porsche Holding vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Die Abschreibungen und die schwachen Ergebnisse der Kernbeteiligungen machen die Aktie aktuell wenig attraktiv.
Wenn Sie nach einer verlässlichen Dividendenaktie suchen, ist die Porsche Holding derzeit keine ideale Wahl. Es gibt attraktivere Alternativen, die nicht von ähnlichen Unsicherheiten belastet sind. Wie gewohnt werde ich Ihnen auch im Jahr 2025 wieder interessante Dividendenwerte vorstellen, die langfristige Stabilität und solide Ausschüttungen bieten können.