Porsche AG – Rekordgewinn leicht unter den Erwartungen
Seit dem Börsengang Ende September 2022 ist der Kurs der Porsche AG-Aktie zeitweise um mehr als 40 Prozent gestiegen. Die Jahresbilanz mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn bestätigt dieses Kursfeuerwerk, auch wenn Analysten mit noch etwas besseren Zahlen gerechnet hatten.
Umsatz steigt kräftig, Nordamerika als Treiber
Im Vergleich zum Vorjahr konnte Porsche seinen Umsatz im am 31. Dezember 2022 abgeschlossenen Geschäftsjahr 2022 um 13,6 Prozent auf 37,63 Milliarden Euro steigern. Damit wurden die von Experten erwarteten 38 bis 39 Milliarden Euro allerdings knapp verfehlt. Die weltweiten Auslieferungen von Autos erhöhten sich trotz anhaltender Lieferkettenprobleme und der Corona-Restriktionen vor allem in China um 2,6 Prozent auf knapp 310.000 Fahrzeuge.
Obwohl es von den wiederkehrenden Corona-Lockdowns belastet wurde, blieb China mit einem Anteil von 30,2 Prozent an den Umsatzerlösen der größte Porsche-Markt. Es folgen Nordamerika (27,2 Prozent), Europa ohne Deutschland (18,9 Prozent), Deutschland (11,9 Prozent) und der Rest der Welt (11,7 Prozent). Den höchsten Absatzanstieg verzeichnete die Region Nordamerika, wo Porsche 5.654 Fahrzeuge mehr verkaufte als ein Jahr zuvor.
Cayenne löst Macan als beliebtestes Modell ab
Nachdem im Geschäftsjahr 2021 noch der Macan mit einem Absatz von gut 86.500 Fahrzeugen das beliebteste Porsche-Modell war, schob sich 2022 mit über 7000 Fahrzeugen Vorsprung und einem Anstieg von 18,7 Prozent auf 96.800 Einheiten der Cayenne auf die Spitzenposition. Auf Platz 3 folgt mit einem leichten Anstieg auf 40.715 Fahrzeuge der Klassiker 911, gefolgt von Taycan – bei dem die Lieferkettenschwierigkeiten besonders stark durchschlugen – und Panamera.
Höchster Gewinn der Unternehmensgeschichte
Mit einem Zuwachs von 27,4 Prozent auf 6,77 Milliarden Euro stellte Porsche beim operativen Ergebnis einen neuen Konzernrekord auf. Auch hier hatten die Analysten jedoch mit einem noch besseren Wert von nahezu 7 Milliarden Euro gerechnet. Die operative Umsatzrendite verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr von 16 auf 18 Prozent.
Beim Nachsteuerergebnis ergab sich ein Plus von 22,8 Prozent auf 4,96 Milliarden Euro und der Gewinn je Aktie erhöhte sich um 1,01 Euro auf 5,44 Euro je Vorzugsaktie respektive 5,43 Euro je Stammaktie. Als Dividende werden der Hauptversammlung 1,01 Euro je Vorzugsaktie und 1,00 Euro je Stammaktie vorgeschlagen.
Ausblick bestätigt
Für das laufende Geschäftsjahr 2023 erwartet das Management des DAX-Konzerns einen weiteren Umsatzanstieg auf 40 bis 42 Milliarden Euro und ist damit etwas zuversichtlicher als die Branchenanalysten, die im Schnitt etwas über 40 Milliarden Euro prognostizieren. Die Umsatzrendite soll in der Spanne von 17 bis 19 Prozent liegen, langfristiges Ziel ist ein Wert von über 20 Prozent. Die seit dem Börsengang so stark performende Porsche AG-Aktie legt nach Vorlage der Jahresbilanz in einem schwachen Marktumfeld den Rückwärtseingang ein und liegt im deutschen Vormittagshandel um etwa 3 Prozent im Minus bei gut 109 Euro.