Euro-Inflation steigt immer weiter
Das große Dilemma der Börsen seit Jahresbeginn heißt Inflation. Und genau hier sehen wir seit der vergangenen Woche in den USA echte Lichtblicke!
Die am Donnerstag der Vorwoche veröffentlichten Inflationsdaten zeigten, dass die Inflation in den USA offenbar ihren Höhepunkt überschritten hat. Diese Erkenntnis hat den Börsen bereits zu einer spürbaren Kurserholung verholfen.
Wenn Sie jetzt allerdings glauben, damit wäre alles wieder in Ordnung, muss ich Sie leider enttäuschen. Denn in Europa haben wir eine völlig andere Situation. Hier steigt die Inflation leider munter weiter, wie die neusten Daten zeigen.
Euro-Inflation steigt immer weiter
So ist die Inflation im Euroraum im September deutlich auf 9,9 Prozent gestiegen, nach 9,1 Prozent im August, meldet Eurostat. Wie die Statistikbehörde weiter ausführte, ist dies der stärkste Anstieg seit Einführung der Weichwährung Euro im Jahr 1999.
Die Inflationstreiber sind die „üblichen Verdächtigen“: vor allem teure Energie (+40,1 Prozent), aber auch Nahrungsmittel, Tabakwaren und Alkohol. Die Preise stiegen hier im Jahresvergleich um 11,8 Prozent.
Warum sinkt die Inflation in den USA, während sie in Europa weiter steigt?
1. Weil wir eine völlig inkompetente Europäische Zentralbank haben, die mit ihrer Geldflutung im Zuge der Coronakrise die jetzige Extrem-Inflation erst ausgelöst hat. Und als die Inflationslawine schon längst rollte, die Märkte immer weiter mit frischem Geld flutete.
So dass wir jetzt einen extrem schwachen Euro haben, der uns reichlich Inflation aus Importen (Öl, Gas, andere Rohstoffe, Nahrungsmittel etc.) einbrockt. Seit Jahresbeginn hat der Euro gegen den US-Dollar fast 14 Prozent (!) an Wert verloren. Das führt am Ende zu einer weiteren Steigerung der Inflation bei Importwaren aus dem Dollarraum.
2. Weil wir eine katastrophale europäische Energiepolitik haben, die in den vergangenen Jahren ohne jede Not massenweise Atom- und Kohlekraftwerke zerstörte, weil das plötzlich zu „böse“ erklärt wurde. Vor allem in Deutschland, aber nicht nur hier. Stattdessen setzte man einseitig auf russisches Gas als „Brückentechnologie“ (also bis man was Besseres erfunden hat). Den Rest der Geschichte kennen Sie.
Das Sanktionsbashing zwischen Russland und dem Westen verschärfte die Lage lediglich, ist aber nicht die Hauptursache der Misere.
Jetzt fehlt es an allen Ecken an bezahlbarer Energie und weite teile der Politik haben noch immer nicht begriffen, dass mehr Wind und Sonne das Problem nicht lösen, sondern verschärfen. Denn das bedeutet ja noch mehr Gas als Ausgleich für den netzbedrohenden Zappelstrom aus Wind und Sonne. Gas, das nicht vorhanden bzw. extrem teuer ist.
Deutlich bessere Chance auf Kursgewinne für Anleger in den USA
In den USA sieht die Lage anders aus. Gas und andere Energieträger kommen reichlich aus heimischer Produktion. Es gibt keine Energiekrise, wenn der hohe Ölpreis auch dort zwischenzeitlich die Wirtschaft belastete.
Die US-Notenbank hat zwar auch lange Zeit die anschwellende Inflation verpennt, aber sie ist zumindest deutlich früher aktiv geworden als die Europäische Zentralbank. Der starke Dollar verhindert jetzt, dass Inflation importiert wird (wie bei uns).
Wo sollten Sie also investieren, wen Aktien wieder laufen? Richtig: in den USA! Dort sind die Chancen auf Kursgewinne erheblich besser als in Europa.