PlayAGS-Aktie: Milliardendeal in der Glücksspielbranche

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In den letzten Tagen machten die Papiere des Glückspiel-Konzerns PlayAGS einen kräftigen Satz nach oben. Die Aktie stieg nach Vorlage eines Übernahmeangebots durch die Private Equity Firma Brightstar Capital um über 3 Dollar auf 11,29 Dollar. Damit hat die Aktie auf Sicht der zurückliegenden 12 Monate um 121% an Wert zugelegt.

PlayAGS: Casino-Spezialist aus Las Vegas

PlayAGS wurde im August 2013 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Las Vegas. Das Geschäftsmodell des Unternehmens konzentriert sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Glücksspielprodukten und -lösungen für Casinos und Lotterien weltweit. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Spielautomaten, Tischspielen, elektronischen Spielen und anderen Glücksspielgeräten wie beispielsweise Kartenmischer an.

PlayAGS arbeitet eng mit Casinos zusammen, um maßgeschneiderte Glücksspiellösungen anzubieten. Das Unternehmen generiert Einnahmen durch den Verkauf und die Lizenzierung seiner Glücksspielprodukte sowie durch den Service und Support für seine Kunden.

Finanzinvestor legt 1,1 Milliarden Dollar auf den Tisch

Nun bietet Brightstar Capital 12,50 Dollar in bar pro PlayAGS-Aktie. Das Angebot bewertet das Unternehmen mit ca. 1,1 Milliarden Dollar. Bezogen auf den Schlusskurs vor dem Übernahmeangebot entspricht die Offerte einem Aufschlag von 41%.

Hinter Brightstar Capital verbirgt sich ein spezialisierter Private Equity-Fonds, der nach eigenen Angaben ein Vermögen von 4,1 Milliarden Dollar verwaltet. Der Fonds investiert hauptsächlich in die Sektoren Industrie, Fertigung und Dienstleistungen. Für Brightstar scheint die Übernahme von AGS der erste Schritt in die Glücksspielbranche zu sein. Die Liste der aktuellen und getätigten Investitionen gibt keine Hinweise auf bestehende oder frühere Verbindungen zur Branche.

Nicht das erste Übernahmeangebot

Für viele Marktteilnehmer kam das Übernahmeangebot überraschend. Dabei gab es in der Vergangenheit bereits Kaufinteresse. Beispielsweise bot im August 2022 das ebenfalls börsennotierte Unternehmen Inspired Entertainment 10 Dollar pro PlayAGS-Aktie. Allerdings wurden die Gespräche kurze Zeit später wieder ergebnislos beendet.

Einstellung der Börsennotiz geplant

Der PlayAGS-Vorstand empfiehlt den Aktionären die Annahme des Übernahmeangebots. Sollte der Deal durchgehen, dann wird die Firma als privates Unternehmen weitergeführt. Das bedeutet, dass die Aktien nicht mehr an der Börse gelistet sein werden.

Die beteiligten Unternehmen gehen davon aus, dass die Übernahme in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden kann. Hierfür müssen allerdings die üblichen Bedingungen erfüllt sein, darunter die Genehmigung der Aufsichtsbehörden und die Zustimmung der Mehrheit der AGS-Aktionäre zu der Übernahme.

Umsatz klettert im Startquartal um 15% in die Höhe

Kurz nach Erhalt der Offerte legte PlayAGS die Geschäftszahlen für das erste Quartal vor: Im Startquartal erzielte das Unternehmen ein Umsatzplus von 15,4% auf 96 Millionen Dollar. Auch bei den Margen machte der Konzern Fortschritte: Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verbesserte sich um 20% auf 44 Millionen Dollar (EBITDA-Marge: 45,8%). Unter dem Strich konnte PlayAGS nach einem Verlust von 1,5 Millionen Dollar im Vorjahr auch wieder die Gewinnzone erreichen und das Quartal mit einem Reingewinn von 5,0 Millionen Dollar abschließen.

Aktie unter Niveau der Kaufofferte

Trotz des deutlichen Kurssprungs der letzten Tage notiert die Aktie mit einem Preis von 11,29 Dollar (Schlusskurs 10.05.2024) noch ein gutes Stück unter dem Niveau des Übernahmeangebots (12,50 Dollar). Offenbar sind nicht alle Anleger überzeugt, dass die Transaktion auch wirklich über die Bühne geht.