Philips: Silberstreif am Horizont

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Licht am Ende des Tunnels gibt es beim niederländischen Konzern Philips. Nach heftigen Rückschlägen im operativen Geschäft und dem kostspieligen Rückruf schadhafter Schlaftherapiegeräte zeigt sich das Management wieder deutlich zuversichtlicher. Stabilere Lieferketten und operative Verbesserungen sorgen dafür, dass der Medizintechnikkonzern seine Planung für das laufende Geschäftsjahr anhebt.

Gesundheitsspezialist aus den Niederlanden

Koninklijke Philips N.V. ist ein weltweit führender Technologie- und Gesundheitskonzern. Das niederländische Unternehmen ist in erster Linie auf Healthcare- und Gesundheitsprodukte ausgerichtet und besetzt marktführende Positionen in den Bereichen Kardiologie, Notfallmedizin und Gesundheitsversorgung. Die Produktpalette des Unternehmens versorgt Fachkräfte und Patienten in jedem Stadium des Krankheitsverlauf: von der Vorsorge über die Diagnose und Behandlung bis hin zur Patientenüberwachung und dem aktiven Gesundheitsmanagement sowohl stationär als auch im Heimbereich. Darüber hinaus bietet der Konzern Produkte für Privatpersonen, die sich auf die Bereiche Gesundheit und Wohlbefinden konzentrieren.

Produktrückruf sorgt für Verunsicherung

Im letzten Jahr musste Philips einen folgenschweren Produktrückruf durchführen. Der niederländische Medizintechnikkonzern musste 5,5 Millionen Beatmungsgeräten gegen Atemaussetzer im Schlaf (Apnoe) zurückordern. Der darin verwendete Schaum steht im Verdacht, im Lauf der Zeit giftig zu werden. Philips arbeitete mit den Regulierungsbehörden zusammen, um den Schallschutzschaum durch ein neues Material zu ersetzen. Die milliardenschweren Kosten im Zusammenhang mit dem Rückruf von Beatmungsgeräten hatten zum Austausch des langjährigen Chefs geführt.

Vorsteuergewinnmarge mehr als verdoppelt

Derweil lässt Philips den Rotstift kreiseln, was sich inzwischen auch in den Zahlen bemerkbar macht: Im dritten Quartal gingen 4,5 Milliarden Euro an Umsatz durch die Bücher – ein Plus von 11% zum Vorjahresquartal. Noch stärker ging es beim angepassten operativen Ergebnis nach oben. Dieses verbesserte sich um 118% auf 457 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 90 Millionen Euro hängen, nach einem Verlust von 1,33 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.

Fragen warf hingegen der gesunkene Auftragseingang auf, den Philips mit einer hohen Vergleichsbasis, geringeren Aufträge in China sowie längere Auftragsvorlaufzeiten erklärte.

Philips hat den Abbau von insgesamt 10.000 Jobs angekündigt, das entspricht etwa jeder achten Stelle. Allein diesem Jahr sollen 7000 Stellen wegfallen, weitere 3000 Arbeitsplätze sollen dann bis 2025 abgebaut werden.

Konzernführung schraubt Ausblick nach oben

Gleichzeitig heben die Niederländer ihre Planung an. Ursprünglich war ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine hoch einstellige operative Umsatzrendite (EBITDA) angepeilt worden. Nun rechnet die Konzernführung mit einem Umsatzanstieg von 6% bis 7% und stellt eine EBITDA-Marge zwischen 10% und 11% in Aussicht.

Investoren wenig beeindruckt

Unterdessen zeigen sich die Anleger wenig beeindruckt von der angehobenen Planung. Die Aktie notierte nahezu unverändert. Allerdings notieren die Papiere im aktuellen Börsenjahr mit einem Gewinn von rund 25%.