Permira bietet für Squarespace 7,2 Milliarden Dollar

Inhaltsverzeichnis

Bereits im Mai legte der Finanzinvestor Permira ein verbessertes Übernahmeangebot für den Webdesigner Squarespace auf den Tisch – Kostenpunkt immerhin 6,9 Milliarden Dollar. Doch nun hat Permira das Angebot noch einmal nach oben geschraubt. Die nachgebesserte Offerte soll Widerstände bei Großaktionären aus dem Weg räumen, die bereits Stimmung gegen den Deal gemacht haben.

Squarespace – Ein Spezialist für Webseiten

Squarespace ist eine Softwareplattform für digitales Publishing und E-Commerce. Das Unternehmen wurde 2003 von Anthony Casalena gegründet und hat seinen Hauptsitz in New York, NY. Mit Squarespace können Nutzer professionell aussehende Websites ohne umfangreiche technische Kenntnisse erstellen.

Auf der Plattform können Nutzer aus einer Vielzahl von Vorlagen wählen, die auf verschiedene Arten von Websites zugeschnitten sind, darunter persönliche Websites, Blogs, Online-Shops und Unternehmenswebsites. Die Plattform bietet zudem eine benutzerfreundliche Drag-and-Drop-Schnittstelle, mit der Inhalte einfach hinzugefügt, angeordnet und bearbeitet werden können. Abgerundet wird das Angebot durch eine Vielzahl von integrierten Funktionen und Tools, darunter eingebaute E-Commerce-Funktionen, Blogging-Tools, Bildergalerien, Formulare und Social-Media-Integration.

Abo-Modell sorgt für planbare Einnahmen

Bei dem Geschäft handelt sich um eine typisches Abo-Geschäftsmodell mit guter Kundenbindung und entsprechend wiederkehrenden Einnahmen. Im abgelaufenen zweiten Quartal erzielte der Konzern ein Umsatzplus von 20% auf 296,8 Millionen Dollar. Gleichzeitig verbesserte sich der Nettogewinn um 64% auf 3,7 Millionen Dollar. Zuletzt zählte das Unternehmen 5,2 Millionen Abonnenten (+21% vs. Q2 2023).

Permira-Angebot trifft auf Widerstand

Bereits im Mai bot der in London ansässige Finanzinvestor Permira 44 Dollar in bar je Squarespace-Aktie. Das entsprach 6,6 Milliarden Dollar beziehungsweise einem gesamten Firmenwert von 6,9 Milliarden Dollar. Allerdings zeichnete sich Widerstand von einigen Investoren ab. Unter anderem stufte Glazer Capital (Anm.: hält 5,4% aller Squarespace-Aktien) das Angebot als zu niedrig ein. Zudem wurde jüngst berichtet, dass der Proxy Service ISS empfiehlt, gegen den Deal zu stimmen.

Nachgebesserte Offerte ist vierte Preiserhöhung

Permira reagierte entsprechend und hat nun das Angebot um 2,5 Dollar auf 46,50 Dollar nach oben geschraubt. Damit hat Permira das Übernahmeangebot bereits zum vierten Mal nachgebessert. Das Ursprungsnagebot lag „nur“ bei 40,50 Dollar.

Das neue Angebot entspricht einem Gesamtwert der Transaktion von rund 7,2 Milliarden Dollar. Der revidierte Angebotspreis stellt eine Erhöhung von 5,7% gegenüber dem vorherigen Angebot dar. Bezogen auf den volumengewichteten 90-Tage-Durchschnittskurs von Squarespace (34,09 Dollar) liegt der Aufschlag bei 36,4%.

Laut der aktuellen Squarespace-Präsentation ist das Angebot hochattraktiv: Die geänderte Vereinbarung entspricht mehr als dem 20-fachen des Unternehmenswertes in Relation zum unverschuldeten freier Cashflow (Schätzungen 2025). Das liegt höher als bei den Rivalen Godaddy und Wix.

Aktie klettert beinahe auf Angebotsniveau

Die Aktionäre können sich freuen. Die Papiere von Squarespace verteuerte sich gestern im Nachmittagshandel auf 46,24 Dollar und notieren damit nur noch minimal unter dem Niveau der Kaufofferte (46,50 Dollar).