PepsiCo – Wachstum nur dank starker Preisanhebungen

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Der Getränke- und Lebensmittelhersteller PepsiCo aus dem US-Bundesstaat New York trotzt weiterhin der schwächelnden Wirtschaft. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres übertrafen Gewinn und Umsatz die Erwartungen, zudem wird die Jahresprognose bereits zum dritten Mal erhöht.

Umsatz steigt weiter, aber nur wegen höherer Preise

Im am 9. September 2023 abgeschlossenen dritten Quartal (Q3) des Geschäftsjahres 2023 hat PepsiCo den Umsatz im Vorjahresvergleich um 6,7 Prozent auf 23,45 Milliarden US-Dollar erhöht. Analysten hatten im Schnitt mit knapp 23,4 Milliarden Dollar gerechnet. Das organische Wachstum lag bei 8,8 Prozent (internationales Geschäft: 12 Prozent, Nordamerika: 7 Prozent) und damit zum zehnten Mal in Folge mindestens im hohen einstelligen Prozentbereich. Jedoch war es ein Jahr zuvor mit 16 Prozent noch erheblich höher. Zudem ist das gesamte Umsatzplus auf Preissteigerungen zurückzuführen – das organische Volumen nahm um 2,5 Prozent ab.

Starkes Wachstum in Lateinamerika

Den größten Umsatzsprung verzeichnete der in S&P 500 und NASDAQ-100 notierte Coca-Cola-Rivale in Q3 in Lateinamerika, wo es binnen Jahresfrist um 21 Prozent auf 3,06 Milliarden Dollar nach oben ging. Ein Plus von 4 Prozent auf 1,22 Milliarden Dollar erreichte die Region Asien-Pazifik, Australien und Neuseeland sowie Regionen Chinas. Leicht höher präsentierten sich die Umsätze in Europa, wo es um 2 Prozent auf 3,70 Milliarden Dollar nach oben ging.

Hingegen verzeichnete die Region Afrika, Mittlerer Osten und Südasien ein Minus von 6 Prozent auf 1,62 Milliarden Dollar. Dieser Rückgang ist allerdings größtenteils auf negative Währungseffekte zurückzuführen, organisch ergab sich mit 17 Prozent sogar das größte Wachstum aller Regionen (gefolgt von Europa mit 13 Prozent und Lateinamerika mit 9 Prozent).

Die drei nordamerikanischen Unternehmensbereiche entwickelten sich derweil in ähnlichem Tempo: PepsiCo Beverages North America erhöhte den Umsatz um 8 Prozent auf 7,16 Milliarden Dollar, gefolgt von Frito-Lay North America mit einem Plus von 7 Prozent auf 5,95 Milliarden Dollar und dem kleinsten Segment Quaker Foods North America (plus 5 Prozent auf 747 Millionen Dollar).

Operativer Gewinn in allen Regionen und Segmenten

Beim operativen Ergebnis steigerte sich PepsiCo im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20 Prozent auf 4,02 Milliarden Dollar. Alle Unternehmensbereiche und Regionen erwirtschafteten einen operativen Gewinn, den mit Abstand größten verzeichnete Frito-Lay North America mit 1,67 Milliarden Dollar (plus 5 Prozent). Das Nettoeinkommen von PepsiCo erhöhte sich sogar um 14 Prozent auf 3,12 Milliarden Dollar. Der verwässerte Gewinn je Aktie stieg von 1,95 auf 2,24 Dollar und lag damit recht deutlich über den von Experten durchschnittlich erwarteten 2,15 Dollar.

Ausblick erhöht, Aktie steigt

Angesichts des bisher überzeugenden Jahresverlaufs schraubt das Management von PepsiCo bereits zum dritten Mal die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2023 nach oben. Nun lautet das neue Ziel beim währungsbereinigten Gewinn je Aktie plus 13 Prozent anstelle der bisherigen plus 12 Prozent. Beim organischen Wachstum wird weiterhin ein Anstieg um 10 Prozent angepeilt.

Bislang hatte die PepsiCo-Aktie seit Jahresbeginn rund 10 Prozent an Wert verloren, lag damit aber sogar noch etwas besser als der große Rivale Coca-Cola (minus 17 Prozent). Als ein wesentlicher Grund für die schwächelnden Anteilsscheine der Getränke-Riesen gilt der momentane Boom der „Abnehmspritzen” wie Wegovy in den USA, die den Appetit wirksam zügeln sollen und deshalb längerfristig die Verkaufszahlen von Lebensmitteln beeinträchtigen könnten. Heute ist die PepsiCo-Aktie nach den guten Quartalszahlen und der angehobenen Prognose zunächst um über 2 Prozent gestiegen, liegt im frühen deutschen Nachmittagshandel aber bei 154 Euro nur noch etwa 1 Prozent im Plus.