PepsiCo – süß & salzig

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PepsiCo – süß & salzig

PepsiCo ist gewachsen und will weiter wachsen. Doch die Aktie ist nicht billig. Muss sie dies denn überhaupt sein? Eine durchaus berechtigte Frage.

Brause heuer 130 Jahre alt

Wir schreiben das Jahr 1893. In New Bern (US-Bundesstaat North Carolina) lebte der Apotheker Caleb Bradham. Und er hat, so die von PepsiCo kommunizierte Historie, in jenem Jahr die Pepsi-Cola entwickelt.

Selbstverständlich hieß die Brause damals noch nicht Pepsi, sondern „Brad‘s Drink“, eine Anspielung auf den Nachnamen des Apothekers. Den bis heute gültigen Namen erhielt das Getränk im Jahr 1898. Kluge Leute wollen wissen, dass „Pepsi“ eine Anlehnung an das Enzym „Pepsin“ ist. Pate bei der Namensgebung der Brause könnte aber auch der griechische Begriff für Verdauung „pepsis“ oder „Dyspepsie“, der medizinische Begriff für Verdauungsstörung, sein. Werbung und Marketing für Pepsi-Cola nahmen dies dankbar auf bzw. entwickelten dies weiter, indem im Rahmen einer größeren Kampagne suggeriert wurde, Pepsi-Cola sei gesundheitsfördernd (Nerven würden stabilisiert) und förderlich für die Verdauung.

Seit dem Jahr 1965 firmiert das Unternehmen unter PepsiCo. Seinerzeit fusionierten Pepsi-Cola und der Knabbereien-Produzent Frito-Lay.

Zweieiige Zwillinge – Das ewige Duell

PepsiCo gegen Coca-Cola und umgekehrt. Dieser Wettstreit dauert – gefühlt – schon unzählige Jahre. Und vermutlich werden auch die nächsten Generationen nicht verschont werden.

Was dem einen seine Coke, ist dem anderen die Pepsi-Cola, was dem einen die Sprite, ist dem anderen 7Up, und was dem einen die Fanta, ist dem anderen die Mirinda. Dabei gefällt mir bei näherer Betrachtung PepsiCo ein paar Schlucke besser, weil das Unternehmen nach meiner Einschätzung erkennbar breiter aufgestellt ist.

Denn PepsiCo bietet nicht nur – Vorsicht: Ironie – richtig gesunde Getränke, sondern auch ein weitreichendes Sortiment gesundheitsfördernder Snacks – Vorsicht: wieder Ironie – gebündelt unter der Marke Lays. Chips und alles mögliche Salzige und Pikante gibt es hier. Frei nach dem Couch-Potatoe-Motto: Einmal in die Tüte gegriffen, schon ist die Tüte leer.

Im Jahr 1997 trennte sich PepsiCo von weiterem Schmackhaften, die unter der Dachmarke Tricon Restaurants INC. zusammengefasst war. Dazu zählten unter anderem Kentucky Fried Chicken, Pizza Hut sowie Taco Bell. Diese gehören seit dem Jahr 2002 zu Yum! Brands INC.

Auch ohne Fast-Food-Aktivität wächst PepsiCo kontinuierlich. Dies zeigen die Zahlen für das letzte Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie für das gesamte Geschäftsjahr 2022. Hier die Details.

Weiter auf Wachstumskurs

Kürzlich legte der Brause- und Snack-Konzern die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 sowie für dessen letztes Quartal vor. Im Gesamtjahr stiegen die Umsatzerlöse auf rund 86,4 Milliarden US-Dollar, der Gewinn je Aktie verbesserte sich auf 6,79 Dollar.

Im letzten Quartal des vorangegangenen Geschäftsjahres legte der Umsatz um gut 10 Prozent auf nahezu 28 Milliarden Dollar zu. Grund dafür ist unter anderem, dass das Unternehmen erfolgreich sowohl bei den Softgetränken als auch bei den Snacks Preiserhöhungen durchsetzen konnte.

Zugleich ermäßigte sich der operative Gewinn um mehr als 60 Prozent auf gut 800 Millionen US-Dollar. Als Gründe nannte das Unternehmen die spürbar gestiegenen Vertriebskosten sowie die Abschreibung auf die Marke SodaSteam.

Positiv für Investoren: Das Unternehmen beteiligt seine Anteilseigner am Gewinn des vorangegangenen Jahres in Form einer Dividende von etwas mehr als 5 US-Dollar je Aktie. Dies entspricht – auf Basis des aktuellen Aktienkurses – einer Ausschüttungsrendite von um die 3 Prozent.

PepsiCo Aktie ein Kauf?

Die Aktie von PepsiCo (WKN: 851995) ist ein Langstreckenläufer par excellence. Derzeit notieren die Papiere bei knapp 180 US-Dollar und somit nur geringfügig unter dem historischen Hoch.

In den vergangenen zehn Jahren konnten Investoren mit den Anteilsscheinen des Getränke- und Snack-Konzerns alles in allem einen Gewinn von gut 130 Prozent einfahren. Auf Eurobasis waren es sogar mehr als 180 Prozent aufgrund der wiederkehrenden Wechselkursverschiebungen. Auch die Bilanz für die vergangenen fünf und drei Jahre sieht erfreulich gut aus.

Bei solch einer Performance, die in der Vergangenheit auch während Börsenturbulenzen nicht über Gebühr getrübt wurde, lassen sich Investoren eine durchaus sportliche Bewertung meist gefallen. So beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr um die 24, für das kommende Geschäftsjahr schätzen Analysten ein KGV von gut 23. Aus meiner Sicht ist die PepsiCo Aktie ein Witwen- und Waisenpapier, das Potenzial zum Vererben hat. Ich würde mich allerdings etwas wohler fühlen, wenn es die Aktie – wollte ich sie denn kaufen – um fünf bis zehn Prozent billiger gäbe als derzeit.