PayPal: Ein neues Kapitel beginnt

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PayPal setzt seinen Expansionskurs fort – diesmal mit einer gezielten Offensive im Bereich Point-of-Sale-Zahlungen (POS). POS bezeichnet den Ort, an dem eine Transaktion zwischen Kunde und Verkäufer stattfindet, typischerweise die Kasse in einem Geschäft, an der Zahlungen abgewickelt werden. Dank einer neuen Partnerschaft mit Apple Pay und einem attraktiven 5%-Cashback-Programm könnte sich der Bezahldienst einen wichtigen Platz im stationären Handel sichern. Doch warum ist dieser Schritt so wichtig und wie entwickelt sich die Aktie?

PayPal forciert den POS-Markt

Wer demnächst in den USA mit PayPal bezahlt, könnte von einem interessanten Bonus profitieren: 5% Cashback auf ausgewählte Einkäufe bis zu 1.000 USD pro Monat. Das ist ein direkter Angriff auf Banken und Technologieunternehmen, die auch den POS-Sektor dominieren. Durch die Integration der PayPal-Debitkarte in Apple Pay will der Zahlungsriese stärker in Geschäfte, Cafés und Restaurants vordringen. Bislang galt PayPal eher als Champion im Online-Zahlungsverkehr, doch nun wird der stationäre Handel ins Visier genommen.

Warum gerade jetzt? Der neue CEO Alex Chriss verfolgt eine klare Turnaround-Strategie: Das Unternehmen soll mehr Umsätze außerhalb des Online-Handels generieren und von der wachsenden Nutzung mobiler Bezahlsysteme profitieren. Ein zentraler Baustein dieser Strategie ist das neue Cashback-Programm, das PayPal zu einem der wettbewerbsfähigsten Produkte auf dem Markt machen könnte.

Sechs Monats-Chart zu PayPal Holdings Inc.

PayPal gewinnt an Fahrt und hebt sich von der roten 200-Tage-Linie und der blauen 50-Tage-Linie ab. (Quelle: Aktien-Screener)

Ein Übergangsjahr mit Aufwärtspotenzial

2024 wird für PayPal ein „Übergangsjahr“, wie Chriss betont. Die Verbraucher werden zunehmend Debitkarten verwenden, um ihre Ausgaben besser kontrollieren zu können. Das bietet PayPal die Chance, seine Debitkarte aggressiv zu vermarkten. Doch es gibt Herausforderungen: Zwar ist die Aktie seit Jahresbeginn um rund 14 Prozent gestiegen, mit einem Kurs von derzeit rund 64,78 Euro ist sie aber noch weit von ihrem Allzeithoch entfernt. Ein Lichtblick: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt aktuell bei 17,49 – und damit deutlich unter dem 5-Jahres-Durchschnitt von 33,67. Dies könnte auf eine Unterbewertung der Aktie hindeuten.

PayPal sieht sich 2024 also in einer spannenden Phase: Der Vorstoß in den POS-Markt, gepaart mit einer strategischen Neuausrichtung und einer vergleichsweise günstigen Bewertung, bietet Chancen – aber auch Risiken. Entscheidend für die Zukunft wird sein, wie gut das Unternehmen seine Initiativen umsetzt und ob sich die Verbraucher dauerhaft an die Nutzung der PayPal-Debitkarte im stationären Handel gewöhnen.

Fazit: Viele Chancen, aber auch Herausforderungen

Der Schritt von PayPal in den stationären Handel und die starke Fokussierung auf Cashback-Angebote zeigen, dass das Unternehmen neue Wege geht, um seine Marktposition zu stärken. Ob dies ausreicht, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen und langfristig davon zu profitieren, bleibt abzuwarten. Sie sollten die Entwicklung der Aktie im Auge behalten, denn 2024 wird ein entscheidendes Jahr für den Bezahldienst.