Panasonic und Teradyne sind Robotik-Profiteure
Wie ich Ihnen bereits am Mittwoch hier im „Schlussgong“ schrieb, findet aktuell die Hannover Messe statt, die nach eigenen Angaben die führende Wissens- und Networking-Plattform für die produzierende Industrie, die Energiewirtschaft und die Logistik ist. Dort finden die Besucher alles zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Industrie.
Anlässlich der Hannover Messe haben wir uns vorgestern dem industriellen Megatrend Robotik gewidmet. Sie haben einige Anwendungsgebiete kennengelernt, bei denen ich für Roboter in den nächsten Jahren großes Potenzial sehe. Heute stelle ich Ihnen zwei börsennotierte Unternehmen vor, die vom Megatrend Robotik profitieren.
Teradyne: Der Prüf- und Roboter-Experte
Das US-Unternehmen Teradyne ist hier in Europa (noch) relativ unbekannt. Dank der Teradyne-Produkte können Sie aber relativ sicher sein, dass neue technische Geräte, die Sie kaufen, auch funktionieren.
Teradyne gehört weltweit zu den größten Anbietern von technischen Test-Lösungen. So werden weltweit Chipsätze für die Automobil-, Industrie-, Kommunikations-, Computer- oder auch Spielebranche vor dem Einbau auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet.
Da in immer mehr Lebensbereichen Computer-Chips benötigt werden, braucht die Industrie auch immer mehr Testgeräte. Große Hoffnungen setzt Teradyne auch in neue Testsysteme, die speziell für 5G-Geräte entwickelt wurden. Insgesamt decken die Testgeräte einen Großteil des Umsatzes von Teradyne ab.
Der restliche Umsatz wird in der Sparte Automatisierung erzielt. Hier setzt Teradyne auf hochmoderne Roboter (Cobots). Ein Meilenstein war die Übernahme des Cobot-Pioniers Universal Robots aus Dänemark.
Mit einem Schlag wurde Teradyne so zu einem der weltweit größten Cobot-Hersteller. Die Teradyne-Tochter Universal Robots hat in den vergangenen Jahren bereits mehrere Zehntausend Cobots verkauft.
Die Teradyne-Aktie kämpft seit längerer Zeit mit der 100-Euro-Marke. Wird der Seitwärtstrend überwunden, kann die Aktie wieder die alten Rekordstände ansteuern.
Panasonic: Roboter- und Wasserstoff-Gewinner aus Japan
Wie am Mittwoch bereits geschrieben: Der Arbeitskräftemangel wird dramatisch! Exemplarisch der Notstand in der deutschen Pflegebranche. Bis 2035 soll die Zahl der offenen Stellen in der Pflegebranche hierzulande auf knapp 500.000 steigen.
Noch schlimmer ist die Situation in Japan. Keine Überraschung also, dass ein Unternehmen aus Japan an einer Lösung arbeitet. Der japanische Technologiekonzern Panasonic hat den Cobot HOSPI für das Gesundheitswesen entwickelt. HOSPI kann zum Beispiel Medikamente und Proben im Krankenhaus transportieren und so das Krankenhauspersonal bei einfachen Arbeiten entlasten.
Panasonic ist in Japan auch ein Wasserstoff-Pionier und hat vor über 10 Jahren als erster Anbieter Mini-Kraftwerke mit Brennstoffzelle in die Haushalte gebracht (als heimischer Anbieter wird Panasonic von der staatlichen Wasserstoff-Offensive in Japan profitieren). Auch die Panasonic-Aktie ist nach meinen Berechnungen derzeit aus fundamentaler Sicht günstig bewertet.