Panasonic-Aktie: Batterien, Tesla, Ukraine-Krieg – was Sie jetzt wissen müssen!

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Ob Digitalkameras, Haushaltsgeräte, Smartphones oder Fernseher: Der japanische Konzern Panasonic dürfte den meisten deutschen Verbrauchern ein Begriff sein. Doch der Gigant aus Kadoma (Präfektur Osaka) ist weit mehr als das.

Panasonic produziert nämlich auch Lithium-Ionen-Zellen und Batteriepakete für Elektroautos – und das im großen Stil. Der japanische Konzern gilt neben LG Chem, BYD und CATL als einer der weltgrößten Batteriehersteller im Bereich Elektromobilität. Grund genug, dass wir uns Panasonic heute einmal etwas genauer anschauen.

Teslas Erfolg ist Panasonics Erfolg

Der Konzern hat sein Batterie-Wachstum vor allem einem Kunden zu verdanken: Tesla. Seit Jahren kooperieren die Japaner eng mit dem kalifornischen E-Auto-Pionier. So betreibt Panasonic zusammen mit Tesla dessen erste Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada und stellt dort Batteriezellen etwa für das Model 3 her.

Angesichts der steigenden Nachfrage nach den Tesla-Stromern haben die Partner in den letzten Jahren die Produktionskapazität für die Batteriezellen sukzessive erhöht. Panasonic profitiert also direkt von Teslas Erfolgsgeschichte.

Neuer Hochleistungsakku in Aussicht

Erst Anfang 2022 kündigte der Elektronikkonzern an, dass man mehr als 700 Millionen Dollar in die Entwicklung einer innovativen Batterie investieren wolle. Diese soll ab 2023 in Serie produziert werden, die Reichweite der E-Autos um mehr als 15 Prozent erhöhen und relativ preiswert sein. Damit wolle man dazu beitragen, die Transformation hin zur Elektromobilität zu beschleunigen, so Panasonic.

Interessant: Zwar will Panasonic die sogenannte „4680“-Batterie zunächst ausschließlich Tesla zur Verfügung stellen. Später aber will man den Hochleistungsakku auch an andere Autobauer liefern. Panasonic reagiert damit auf seine prekäre Abhängigkeit von Tesla.

Panasonic muss sich unabhängiger machen

In den letzten Jahren hatte es zwischen den Partnern immer wieder Streitereien gegeben. So hatte Tesla Panasonic zum Beispiel vorgeworfen, Batteriekomponenten nicht rechtzeitig zu liefern, weshalb sich der Marktstart des Model 3 verzögert habe. Panasonic wies diese Vorwürfe zurück.

Zudem hatte Panasonic im letzten Jahr seine Beteiligung an Tesla verkauft – und mit Blick auf dessen Aktienkursentwicklung eine saftige Rendite eingestrichen. Und nicht zuletzt hat sich auch Tesla selbst in letzter Zeit häufiger an die Panasonic-Wettbewerber CATL sowie LG Chem gewandt, wenn es um neue Batterieverträge ging.

Panasonic bleibt also gar nichts anderes übrig, als nach neuen Kunden Ausschau zu halten. Dadurch schafft sich der Konzern Planungssicherheit, wovon auch die Aktie langfristig profitieren dürfte. Bis dahin bleiben die Japaner jedoch abhängig von Teslas bzw. Elon Musks Gnaden.

Japaner bieten gigantisches Produktportfolio

Investieren Sie in Panasonic, bekommen Sie natürlich nicht nur einen der führenden Batteriehersteller der Welt ins Depot. Der Mega-Konzern beschäftigt circa 240.000 Mitarbeiter und ist mit Hunderten Tochterfirmen rund um den Globus aktiv.

Zum Produktportfolio gehören die oben erwähnten Haushalts- und Unterhaltungsgeräte, aber auch Lösungen für die Industrie und Energiewirtschaft. So stellt Panasonic beispielsweise spezielle Kondensatoren her, die die Stromversorgung von Rechenzentren verbessern. Hinzu kommen Konnektivitätslösungen für die Industrie.

Profit unter Druck

Die Japaner sind also sehr breit diversifiziert. Bilanziell sah es zuletzt eher durchwachsen aus. In den neun Monaten bis Ende Dezember 2021 konnte man zwar den Umsatz steigern. Der Gewinn aber fiel vor allem im Schlussquartal deutlich ab. Der Grund: die stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und wichtige Komponenten wie Halbleiter.

Ein Problem, das sich im Zuge des Ukraine-Kriegs noch einmal intensivieren könnte. Bis dato hat Putins Invasion die Panasonic-Aktie im Vergleich zu manch westlichen Papieren nicht allzu stark beeinflusst. Trotzdem betrifft die allgemeine Furcht vor einer Konjunkturdelle in Europa auch den japanischen Konzern.

Mein Fazit für Sie

Die Panasonic-Aktie ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite darf sich der Konzern auf starkes Wachstum im Akku-Geschäft einstellen. Auf der anderen Seite muss Panasonic alles daransetzen, die Abhängigkeit von Tesla zu verringern.

Unterm Strich ist der Konzern aber zukunftsfähig aufgestellt. Nicht nur in Sachen Elektromobilität spielt Panasonic eine wichtige Rolle, sondern auch in dynamischen Bereichen wie der Industrie 4.0. Hier helfen die Japaner bei der Vernetzung von Prozessen. Hinzu kommt das solide Traditionsgeschäft mit Haushaltsgeräten.

Meiner Meinung nach ist die Aktie wegen des diversifizierten Produktportfolios vor allem für Anleger mit einer eher geringen Risikobereitschaft interessant. Entsprechend dürfen Sie bei Panasonic keine exorbitanten Renditen erwarten.