Oracle – starker Dollar beeinträchtigt Gewinne

Inhaltsverzeichnis

Der texanische Soft- und Hardwarehersteller Oracle traf zum Auftakt seines Geschäftsjahres ziemlich genau die Umsatzerwartungen der Analysten. Doch der Gewinn fällt etwas schwächer als gedacht aus. Die Aktie liegt trotzdem im Plus.

Starkes Wachstum in fast allen Unternehmensbereichen

Im am 31. August 2022 abgeschlossenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 stieg der Umsatz von Oracle kräftig um 18 Prozent auf knapp 11,45 Milliarden US-Dollar. Damit beschleunigte sich das Wachstum, nachdem es im Schlussquartal 2022 nur bei 5 Prozent gelegen hatte.

Hauptgrund dafür ist die 28 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Gesundheitsdaten-Softwareunternehmens Cerner, die sich mit 1,4 Milliarden Dollar Umsatz erstmals in der Oracle-Bilanz niederschlägt. Branchenanalysten hatten mit einem Konzernumsatz in diesem Bereich gerechnet, währungsbereinigt betrug der Anstieg sogar 23 Prozent.

Wachstum in der Cloud

Der wichtigste Unternehmensbereich Cloud services and license support wuchs um 14 Prozent auf 8,42 Milliarden Dollar, während es für das Segment Cloud license and on-premise license um 11 Prozent auf 0,9 Milliarden Dollar nach oben ging. Prozentual mit Abstand am stärksten entwickelte sich der Bereich Services, dessen Umsatz um 74 Prozent auf 1,36 Milliarden Dollar nach oben schnellte. Lediglich das Hardware-Segment stagnierte bei 763 Millionen Dollar, was aber währungsbereinigt zumindest noch einem Plus von 5 Prozent entspricht.

Starker Dollar führt zu stärkerem Gewinneinbruch

Der verwässerte Gewinn je Aktie des S&P 500-Konzerns brach nach der US-amerikanischen GAAP-Bilanzierung im Vergleich zum Vorjahresquartal um 34 Prozent auf 0,56 Dollar ein. Nach der bereinigten Non-GAAP-Berechnung blieb das Ergebnis bei 1,03 Dollar stabil, fiel aber um etwa 5 Cent niedriger aus als von den Experten im Durchschnitt berechnet.

Das Oracle-Management verweist diesbezüglich auf den starken Dollar, der beim Gewinn je Aktie alleine 8 Cent gekostet habe. Das Betriebsergebnis fiel nach GAAP-Bilanzierung um 23 Prozent auf gut 2,62 Milliarden Dollar. Unter dem Strich lag der Gewinn von Oracle bei knapp 1,55 Milliarden Dollar (GAAP) und damit um 37 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor..

Verhaltener Ausblick aufs zweite Quartal

Für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2023 erwartet das Oracle-Management einen Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie auf 1,16 bis 1,20 Dollar und ein Umsatzwachstum zwischen 15 und 17 Prozent. Dabei geht Vorstandschefin Safra Catz von einem weiterhin starken Dollar aus, der Umsatz und Gewinn beeinträchtigt. Branchenanalysten hatten jeweils etwas höhere Zahlen prognostiziert. Als Reaktion auf die Quartalszahlen bestätigt die Credit Suisse ihre Kaufempfehlung für die Oracle-Aktie, während der Jefferies-Analyst Brent Thill bei einer neutralen Einschätzung bleibt. Die Aktie steigt im mittäglichen deutschen Handel um bis zu 2 Prozent auf gut 77 Euro.